Krätz zieht sich zurück:Hippodrom bleibt auf dem Frühlingsfest

Der Oktoberfest-Wirt Sepp Krätz in München vor Gericht. Inzwischen wurde er verurteilt. (Foto: dpa)

Der verurteilte Gastronom Sepp Krätz zieht sich freiwillig vom Münchner Frühlingsfest zurück. Doch das Hippodrom bleibt, zumindest auf dem Frühlingsfest. Das Zelt sollen seine Ehefrau und seine Schwester übernehmen.

Von Katja Riedel

Sepp Krätz geht - aber das Hippodrom bleibt, zumindest auf dem Frühlingsfest, das am 25. April auf der Theresienwiese beginnen wird. Statt des verurteilten Wirtes werden seine Ehefrau Tina Krätz und seine Schwester Johanna Barsy in diesem Jahr die Festwirte sein. Sie stehen an der Spitze der Hippodrom Oktoberfest OHG, die das Zelt betreiben wird.

Sepp Krätz hat seinen eigenen Antrag auf Gestattung für das Frühlingsfest zurückgezogen. Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) hat danach am Montag entschieden, Krätz' Verwandten diese Gestattung zu erteilen. Wie es um Krätz' Schankkonzession und somit seine Zukunft als Wirt im Andechser am Dom bestellt ist, will das KVR erst nach Ostern klären. Erst Anfang Mai wird klar sein, ob das Landratsamt München Krätz seine Konzession für die Waldwirtschaft Großhesselohe entzieht.

Dass er in München Wirt bleiben darf, ist jedoch höchst unwahrscheinlich. Schon als Krätz wegen des Vorwurfs, an der Champagnerbar im Hippodrom auf der Wiesn sowie im Andechser am Dom Steuern in Höhe von 1,1 Millionen Euro hinterzogen zu haben, vor Gericht gelandet war, hatte KVR-Chef Winfried Blume-Beyerle an dessen weiterer Zuverlässigkeit gezweifelt.

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:Mildes Urteil, harte Folgen

Gefängnis bleibt Steuerhinterzieher Sepp Krätz erspart. Dennoch hat das Urteil harte Folgen: Die Stadt München will dem Gastronomen die Schanklizenz entziehen. Damit muss er auch sein Hippodromzelt auf dem Oktoberfest aufgeben. Doch womöglich gibt es schon einen Plan B.

Von Christian Rost, Katja Riedel und Anna Fischhaber

Dieser müsse schon sehr gute Gründe vorbringen, um ihn von seiner Zuverlässigkeit zu überzeugen, sagte Blume-Beyerle, der Mitarbeiter in den Verhandlungssaal entsandt und zudem die Akten ausführlich studiert hatte. Am Ende des Prozesses bekam Krätz eine Bewährungs- und eine Geldstrafe - doch das außergerichtliche Nachspiel könnte ihn weit härter treffen als der Richterspruch.

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