Klimaschutz:Dasselbe ist nicht das Gleiche

Grafik: SZ / Quelle: Stadtwerke München, Stand 2015 (Foto: SZ-Grafik)

Dem Strom merkt man nicht an, wie er erzeugt wurde. Und dennoch ist es sinnvoll, auch im Haushalt auf ökologische Energiequellen zu setzen

Der Strom, so viel ist sicher, kommt aus der Steckdose. Aber gibt es Steckdosen, die klimafreundlichen "grünen" Strom liefern, und solche, aus denen nur Energie aus Kohlekraftkraftwerken fließt? Nein, die gibt es nicht, von privaten Energiequellen mal abgesehen. Wer etwa bei den Münchner Stadtwerken (SWM) Ökostrom ordert, bekommt physikalisch jenen Strommix, der in Deutschland üblich ist. Im Jahr 2015 bestand dieser zu 44 Prozent aus Strom von Kohlekraftwerken, 15 Prozent waren Atomstrom und 32 Prozent kamen aus erneuerbaren Energiequellen. Der Rest stammt von anderen fossilen Energieträgern wie zum Beispiel Erdgas. Aus all diesen Quellen fließt Strom in das europäische Verbundnetz. Und es ist einem Elektron, wäre es denn sichtbar, nicht anzusehen, wo es erzeugt wurde.

Ist es also egal, ob man Ökostrom ordert oder nicht? Kommt darauf an, was man möchte. Wer Umwelt und Klima schonen will, tut gut daran, Strom aus regenerativen Quellen zu kaufen. Bezieht man etwa Ökostrom von den Stadtwerken, so müssen diese die entsprechende Menge beschaffen, sei es aus eigener Produktion, sei es per Zukauf. Jedenfalls fließt der bestellte Ökostrom ins Verbundnetz und erhöht somit den Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen. Die gesamte Strommenge, die die SWM-Versorgungsgesellschaft im Vorjahr an ihre Kunden lieferte, stammt zu mehr als 60 Prozent aus regenerativen Quellen. Der deutsche Strommix ist da noch lange nicht so weit. Für die Zukunft visieren die Stadtwerke eine hundertprozentige Versorgung mit Ökostrom an.

© SZ vom 17.11.2016 / wg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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