Kinderbetreuung:Gut aufgehoben

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Eine Umfrage des Bildungsreferates zeigt: Kindertagesstätten schneiden gut ab

Von Melanie Staudinger

Der Mangel an geeignetem Erziehungspersonal schlägt sich nicht auf die Zufriedenheit der Eltern mit der Arbeit in den städtischen Kindertagesstätten nieder. Zu diesem Ergebnis kam eine Umfrage, die das Bildungsreferat im März vergangenen Jahres machen hat lassen und jetzt veröffentlicht hat. Demnach sind fast 97 Prozent der Befragten sehr oder eher zufrieden. "Man kann hier vermuten, dass die Eltern den Personalmangel zwar wahrnehmen, gleichzeitig aber das Engagement der Einrichtungen und die Qualität ihrer Arbeit besonders wertschätzen", erklärt Stadtschulrätin Beatrix Zurek in ihrem Bericht an den Stadtrat.

Vor allem der Langzeitvergleich zeigt, dass die positiven Rückmeldungen der Eltern zunehmen. Beurteilten 2012 noch 92 Prozent die Arbeit als sehr gut oder gut, waren es im Jahr 2017 schon fast 97 Prozent. "Es freut mich, dass die allermeisten Eltern zufrieden sind mit ihrer städtischen Kita", sagt Zurek. Dies sei das Verdienst der vielen Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen. "Auf den positiven Ergebnissen der Befragung wollen wir uns im Bildungsreferat aber nicht ausruhen", erklärt sie. Ziel sei es, die Qualität der Tagesstätten stetig weiter zu verbessern.

Das Bildungsreferat hat die Familien bereits zum sechsten Mal befragt. Die Eltern bekamen einen Papierfragebogen mit dem Hinweis, dass sie diesen auch online ausfüllen könnten. Von 27 504 Müttern und Vätern beteiligten sich 12 986 an der Umfrage (47,2 Prozent), davon knapp 2000 über das Internet. Den Resultaten zufolge haben sich die städtischen Kitas in fast allen Bereichen noch einmal verbessert. Im Themenfeld Pädagogik schnitten die Punkte "Mein Kind wird in der Kindertageseinrichtung so angenommen, wie es ist" (94,5 Prozent) und "Mein Kind kann seinem Bewegungsbedürfnis nachgehen" (92,5 Prozent) besonders gut ab. Nachholbedarf gibt es noch bei der Mitbestimmung der Kinder im Alltag. Diese fanden lediglich 81,1 Prozent der Befragten ausreichend - allerdings ist dieser Wert in den vergangenen beiden Jahren um fast fünf Prozentpunkte angestiegen, was zeigt, dass die Einrichtungen durchaus an der Elternkritik arbeiten.

Das kommt so jedoch nicht überall an. Denn im Themenfeld Elternpartnerschaft monierten immerhin knapp sieben Prozent, dass ihre Kritik und Beschwerden eher nicht ernstgenommen werden. Ebenso viele gaben an, dass sie nicht alle Informationen erhielten, die sie wichtig fänden. Die größten Baustellen bleiben der regelmäßige Austausch mit dem Fachpersonal, den fast 13 Prozent als unzureichend empfinden und bei Schulkindern die Unterstützung bei den Hausaufgaben, die fast jeder zehnte Befragte für verbesserungswürdig hält. Dennoch gaben die meisten Familien an, dass sie sich in den Einrichtungen sehr willkommen fühlten (96,7 Prozent).

Und sie sind auch mit dem Personal zufrieden: Mehr als 40 Prozent der Eltern drückten unter der Rubrik "Wünsche, Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge", ihre Anerkennung für die Erzieherinnen und Kinderpfleger, die Projekte und die pädagogischen Angebote aus, 685 Befragte beschwerten sich über Personalmangel, Personalwechsel und zu große Gruppen wegen des Fachkräftemangels. Nicht einmal vier Prozent der Teilnehmer zeigten sich unzufrieden mit den Öffnungs- und Buchungszeiten.

© SZ vom 10.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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