La bierra, Schweinshaxen und natürlich blonde Mädel: Was passiert, wenn Italiener bayerisch feiern? Eine italienische Liebeserklärung an die Wiesn.Normalerweise quälen sich jeden Samstag sonnenhungrige Münchner über den Brenner gen Süden. Am zweiten Wiesn-Wochenende kehrt sich das Bild um: Die Italiener erobern "la festa della birra". Was passiert, wenn italienisches Temperament auf bayerische Traditionen trifft? Und warum lieben unsere südlichen Nachbarn das Oktoberfest? Eine italienische Wiesn-Hitlist.
Italiener-Wochenende
La birra
"La birra se beve bene!" Natürlich ist es vor allem das bayerische Grundnahrungsmittel, das die Italiener auf die Wiesn zieht. Denn in der Heimat wird traditionell Wein bevorzugt und es gibt längst nicht so viele verschiedene Biersorten.
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Il boccale
"Il boccale" (der Maßkrug) gilt als begehrtes Souvenir. Schließlich wird Bier in Italien meist in 0,3 Liter Gläsern ausgeschenkt und ein Halbes schon als großes Bier deklariert. Eine 1-Liter-Wiesn-Maß, "die haut einen dann um".
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Blonde Mädel
Auch wenn angeblich 70 Prozent der ledigen Italiener noch bei der Mama wohnen, werden sie auf der Wiesn ihrem Ruf als Machos gerecht. Blonde Haare und Dirndl sind an diesem Wochenende die besten Voraussetzungen, um in den Zelten nicht lange allein zu bleiben.
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Bierselige Fröhlichkeit
Im extra organisierten Reisebus ist diese Gruppe aus Siena Castiglione in der Toskana nach München gefahren. Das Ziel: Weißbier und Bratwurst kennen lernen und den ganzen Tag feiern.
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Meter-Würste
Große Augen gibt es Jahr für Jahr vor den Grillständen, denn in Italien findet man meist nur die klassischen Wiener Würstchen. Die riesige Auswahl von Wiesn-Brutzlern, Thühringer Rostbratwürsten, Käse-Krainern, Curry- und Bockwürsten oder gar die meterlange Variante werden deshalb begierig getestet.
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Schweinshaxen
Und auch wenn die italienische Küche oft über deutsche Essgewohnheiten die Nase rümpft - auf dem Oktoberfest stehen die bayerischen Schmankerl bei den Gästen hoch im Kurs. Ganz oben auf der Hitlist: Schweinshaxen und Knödel.
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Oktoberfest Hüte
Kaum ein Italiener verlässt das Oktoberfest ohne Andenken. Der Trend 2009 geht eindeutig zum Wiesn-Hut - je größer und sperriger, desto besser. Das erhöht den Wiedererkennungswert in den überfüllten Festzelten und freut die Souvenirverkäufer.
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Lebkuchen-Herzen
Die kleinen Wiesn-Besucher aus Italien zeigen da den deutlich besseren Geschmack: Ihr Favorit sind die Lebkuchenherzen.
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Deutsche Gastfreundlichkeit
Von wegen die Deutschen seien bieder und fremdenfeindlich: Auf dem Oktoberfest zelebriert man friedliches Miteinander (trinken) - und beugt Verständigungsproblemen mit charmanten Ansteckern vor. "La Mancia mi fa felice" - das Trinkgeld macht mich glücklich...
...und weil Wiesn ist, müssen die Bedienungen die italienischen Besucher meist nicht weiter bitten.
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Wiesn-Hits
"Und dann die Hände zum Himmel" - Den Text der meisten Wiesn-Hits muss man nicht verstehen, um mitklatschen und tanzen zu können.
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Das Prosit
Beim Feiern auf Bänken und Tischen stehen die Italiener den Deutschen deshalb keineswegs nach. Und das "Prosit" klappt dank gefühlten 20 Wiederholungen pro Stunde auch meist recht schnell.
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Deutsche Ordnung
Was uns wütend macht, ist für die Italiener Beleg deutscher Ordnungskunst: Selbst im größten (Wiesn-) Chaos geht es geordnet zu. Die Gäste fügen sich brav. Wenn vor geschlossenen Türen gemeckert wird, dann mit Sicherheit auf Deutsch.
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Amore
Denn sind die Zelte wegen Überfüllung geschlossen, sucht sich der Italiener einfach eine Ersatzbeschäftigung. Amiamo l'Oktoberfest!Text und Fotos: Susanne Popp