Höheres Bußgeld:Im August wird Schwarzfahren teurer

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So sieht das neue Hinweisschild in den Fahrzeugen der MVG aus. (Foto: MVG)
  • Schwarzfahrer müssen in München vom 1. August an mit einer höheren Strafe rechnen: Das Fahren ohne Ticket kostet dann 60 statt bislang 40 Euro.
  • Die MVG hätte das "erhöhte Beförderungsentgelt" schon vom 1. Juli an einziehen wollen.
  • Sobald die neue Bußgeld-Regelung in Kraft tritt, wird auch kassiert.

Von Marco Völklein

Die Strafe für erwischte Schwarzfahrer steigt im Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) nicht bereits zum 1. Juli von bislang 40 auf dann 60 Euro. Vielmehr wird der höhere Betrag erst vom 1. August an fällig. Darauf hätten sich die beteiligten Unternehmen und Kommunen "einvernehmlich" geeinigt, sagt ein Sprecher der Deutschen Bahn. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) sieht das allerdings etwas anders: Sie hätte nach Aussage eines Sprechers gerne bereits zum 1. Juli den höheren Betrag kassiert. Dies lässt auch der Gesetzgeber ausdrücklich zu. Doch "zu unserem Leidwesen kann die Umsetzung erst zum 1. August erfolgen, weil die Bahn eine Umstellung zum 1. Juli nicht realisieren kann", heißt es nun bei der MVG.

Der Bundesrat hatte erst Mitte Mai seine Zustimmung zu der schon lange geplanten Anhebung des "erhöhten Beförderungsentgelts", so der Fachterminus für die Strafe, erteilt. Und danach sei nicht klar gewesen, ob die neue Verordnung rechtzeitig im Bundesanzeiger veröffentlicht werden kann, um die Änderung bereits zum 1. Juli umzusetzen, erläutert Lars Wagner vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).

Keine Karenzzeit für Schwarzfahrer

Klar ist aber: Sobald das neue Bußgeld gilt, in München also vom 1. August an, wird es auch kassiert. Eine Art "Karenzzeit" für Schwarzfahrer in den ersten Tagen oder Wochen wird es nicht geben - das machen DB wie MVG klar. "Über Bußgelder und Punkte verhandeln Autofahrer nach einer Anpassung ja auch nicht mit den Ortungshütern", sagt MVG-Sprecher Matthias Korte. In den nächsten Wochen würden unter anderem die Quittungsblocks und die Datenerfassungsgeräte der Kontrolleure angepasst. Zudem werden vom 1. August an in Bussen und Bahnen neue Schilder hängen, die auf den neuen Betrag von 60 Euro hinweisen sollen.

Diese Schilder hatte früher die MVV-Gesellschaft in einheitlichem Design für alle Bahnen und Busse gestaltet. Nun ist es anders: Die MVG stattet ihre Fahrzeuge mit anderen Schildern aus als der MVV die Regionalbusse, die in den Landkreisen unterwegs sind. Beide Designs werden gerade produziert. Und auch die DB wird eigene Schilder produzieren lassen, die dann in deren S-Bahnen und Regionalzügen hängen. Bislang allerdings, sagt ein DB-Sprecher, befinde sich "das neue Layout noch in der Entwicklung".

© SZ vom 17.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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