Der Tierpark nennt es "Babyboom", was derzeit im Gehege der Girgentana-Ziegen in Hellabrunn los ist: Gleich vier Zicklein sind seit Februar auf die Welt gekommen. Sie heißen Rose, Ronja, Romina und Räuber - in diesem Jahr bekommen alle Neugeborenen im Zoo einen Namen mit dem Anfangsbuchstaben R, so will es die Tierpark-Tradition. Die vier Jungtiere sind Halbgeschwister; ihr Vater ist Girgentana-Bock Mr. Montgomery.
Während sein Nachwuchs noch darauf wartet, trägt er das auffälligste Merkmal der seltenen Ziegenart schon auf dem Kopf: die korkenzieherförmigen Hörner, die bei Böcken im Erwachsenenalter bis zu 80 Zentimeter lang werden können. Die Girgentana-Ziege stammt ursprünglich aus der italienischen Provinz Agrigent auf Sizilien, von dessen ursprünglicher Bezeichnung Girgenti sich auch der Name dieser Hausziegenrasse ableitet.
Zwar sind die Ziegen sehr widerstandsfähig; aber weil sie im Vergleich zu anderen Züchtungen recht wenig Milch geben, waren die Bestände in Italien im vergangenen Jahrhundert stark zurückgegangen. Erst kurz vor der Jahrtausendwende erholten sie sich, als Zoos und Tierschützer mehr Interesse am Schutz der Girgentana-Ziege mit den auffälligen Hörnern zeigten. Inzwischen werden sie häufig in der Landschaftspflege eingesetzt. Im Tierpark Hellabrunn leben neben Bock Mr. Montgomery und seinen vier Zicklein noch drei weibliche Ziegen - gut möglich also, dass es noch weiteren Nachwuchs geben wird.