Geständnis:Mordversuch aus Eifersucht

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Messerstecher aus Schwabing verständigte selbst die Polizei

Der 37-jährige Mann, der am Mittwoch seine Ex-Partnerin in einem Schwabinger Lokal mit einem Messer in den Kopf gestochen hat, handelte aus Eifersucht und Trennungsschmerz. Das gestand der Täter am Donnerstag den Mordermittlern des Kommissariats 11. Die Staatsanwaltschaft München 1 hat nun Haftbefehl wegen versuchten Mordes beantragt. Die Fahnder nehmen an, dass der 37-Jährige die Tat aus niedrigen Beweggründen und Heimtücke begangen hat.

Am Mittwoch gegen 11 Uhr hatte er die Trattoria "Da Bello e Bello" betreten, wo seine um ein Jahr jüngere Ehefrau als Küchenhilfe arbeitet. Dort zog er ein Taschenmesser und stach ihr mehrmals in den Kopf und den Hals. Daraufhin flüchtete er in eine nahe gelegene Tankstelle in der Leonrodstraße, wo er seine Tat offenbar bereits bereute. Der Mann bat den Tankwart, die Polizei zu rufen, weil er gerade seine Frau erstochen habe.

Nach Angaben der Polizei kam es in der Beziehung immer wieder zu Gewalttaten. Ende 2013 stellte die 36-jährige Ehefrau einen Strafantrag wegen Körperverletzung, zog ihn aber wenig später wieder zurück. Es gab auch ein Kontaktverbot, Verstöße dagegen zeigte die Frau jedoch offenbar nicht an. Diesen März forderte sie schließlich die Trennung, nachdem der Mann erneut handgreiflich geworden war. Dennoch pflegten die beiden weiterhin engen Kontakt, der Mann fuhr sie regelmäßig zur Arbeit, so auch am Mittwoch. Wahrscheinlich war es eine Zurückweisung seiner Ex-Partnerin, die den Täter nun zu der Gewalttat in dem Schwabinger Lokal provoziert hatte. Die 36-Jährige wurde noch in den Mittagsstunden notoperiert. Inzwischen befindet sie sich nicht mehr in Lebensgefahr. Die zwei Töchter und der Sohn des Paares sind mittlerweile bei Verwandten untergebracht.

© SZ vom 12.08.2016 / micg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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