Zwei Konzerte:Musik aus aller Welt

Lesezeit: 2 min

Quatro Nuevo spielen im Puc für Kinder und Erwachsene

Von Katharina Proksch, Puchheim

Was haben indianische Melodien mit Weihnachten zu tun? "Sie überliefern die Sehnsucht nach Frieden, spenden Trost und bringen Licht", erklärt Mulo Francel von der Weltmusik-Combo Quatro Nuevo. Am Freitagabend spielen die vier weit gereisten Musiker ein Weihnachtskonzert im Puc und bringen neben vertrauten Weihnachtsliedern ferne Melodien mit. Bereits am Nachmittag stehen die Musiker mit ihrem Kinderprogramm auf der Bühne. Seit 1996 touren Mulo Francel (Saxofon und Klarinette), D. D. Lowka (Kontrabass und Perkussion), Andreas Hinterseher (Akkordeon, Vibrandoneon und Bandoneon) und Evelyn Huber (Harfe und Salterio) um die Welt. 3500 Konzerte haben sie schon gegeben und lassen sich dabei von fremden Kulturen, anders klingender Musik, spannenden Mythen und alten Geschichten zu ihren ganz eigenen Kompositionen inspirieren. Brass vom Balkan, Tango aus Südamerika und alte Klänge aus Italien. Sie könnten sowohl "flott und groovig als auch meditativ und getragen" spielen, sagt Mulo Francel.

Ihr Weihnachtsprogramm hört sich nach freudiger Erwartung an. Klassische Weihnachtslieder verbinden sich mit der Musik ferner Länder, welche die biblische Geschichte erzählen. So reisten die Virtuosen durch Jordanien, Israel und Ägypten, spielten dort mit Musikern und waren mit arabischen Bands auf Tournee. "Das gemeinsame Musizieren soll den Menschen ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln", sagt der 50-jährige Musiker. Ein Urgedanke der Weihnacht, den sie mit ihrer bunten Instrumentenschar umsetzen. Dabei sind es nicht nur die klassischen Weihnachtslieder, die Wärme und Licht in die dunkle Zeit bringen, sondern auch Melodien des Mittelalters, jiddische Gedichte, instrumental interpretiert oder gar indianische Musik. Ihre humanistische Botschaft lässt den Advent neu entdecken. Obwohl das Instrumental-Quartett schon seit einigen Jahren mit dieser Konzertreihe unterwegs ist, wird "jeder Abend neu und eine andere Herausforderung" bringen. "Wir improvisieren und spielen im Augenblick. Die Bühne ist unser Spielfeld."

Zum interaktiven Spielfeld wird die Bühne bei ihrem Kinderkonzert am Nachmittag. Mit viel Herz laden sie die Kinder zum Klatschen und Trommeln ein. Francel: "Wir wollen den Kindern zeigen, dass Musik Spaß macht." Nach Lust und Laune spielen sie Kinderlieder, wie: "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach", oder: "Drei Chinesen mit dem Kontrabass". Dazu singen dürfen die Kinder selbst, denn singen können die Instrumentenspieler nach eigenen Aussagen nicht.

Dafür werden sie aber allerlei Fragen beantworten, zum Beispiel wie die Harfe aufs Kamel kam oder welches ihr ausgefallenstes Instrument ist. Eigene Lieder werden von ihren abenteuerlichen Reisen erzählen und die Kinder aus dem Alltag entführen. "Die Welt ist so technisiert und vermarktet, dass wir die Kinder für eine Zeit lang weg vom Geld und dem Internet nehmen wollen", sagt Francel. Langweilig darf es dabei nicht werden, denn Buben und Mädchen sind bekanntlich das ehrlichste Publikum.

Quadro Nuevo, Freitag, 8. November im Puc. Kinderkonzert um 16 Uhr, Karten ab 8,50 Euro. Weihnachtskonzert um 20 Uhr, Karten ab 22,80 Euro. Reservierung unter Telefon: 089/890 25 40

© SZ vom 07.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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