Widerstand gegen Polizeibeamte:Asylbewerber wehren sich gegen Umzug

In Eichenauer Flüchtlingsunterkunft spielen sich dramatische Szenen ab

Dramatische Szenen müssen sich am Dienstag in der Asylbewerberunterkunft am Eichenauer Schreberweg abgespielt haben, als das Landratsamt mit Unterstützung der Olchinger Polizei zwei Familien in die Unterkunft nach Maisach umsiedeln wollte. Den Familien, so die Polizei, sei der bevorstehende Umzug mitgeteilt worden. In einem Fall habe es sich um eine schwangere Mutter von zwei Kinder gehandelt, die in Maisach zwei Zimmer bekommen sollte, berichtete Hans Sautmann, der Sprecher des Asylhelferkreises. Die 35-Jährige wehrte sich laut dem Polizeibericht und hielt ihr sechsjähriges Kind an einem Arm hoch, sodass es Schmerzen bekam. Die Polizei nahm es der Mutter ab. Ein 17-Jähriger aus der zweiten Familie habe sich geweigert, die Sachen der Familie zusammenzupacken und die Unterkunft zu verlassen. Ihn führten die Beamten in Handschellen ab. Nach Auskunft von Hans Sautmann habe die Schwangere mit ihren beiden Kindern einen Tag Aufschub bekommen und sollte am Mittwoch umziehen, die andere Familie wurde am Dienstag noch nach Maisach gebracht. Sautmann bemängelte, dass Vertreter der Asylhelfer, des Landratsamtes und der Caritas am Dienstag kurz vor der Aktion bei einem gemeinsamen Gespräch nichts über den Umzugstermin in Erfahrung gebracht hätten. Sonst hätte die Caritas sicher die Möglichkeit genutzt, die von ihr betreuten Flüchtlinge besser vorzubereiten. Die Kinder der Familien seien nun aus Kindergarten und Schule in Eichenau herausgerissen worden.

© SZ vom 01.02.2018 / ecs - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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