Volksfestprogramm:Bierige Tage

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Prost: Bürgermeister Norbert Seidl (von links), Festwirt Jochen Mörz, Volksfestreferent Rainer Zöller und Manfred Lindinger von Hacker-Pschorr. (Foto: Günther Reger)

Festwirt und Stadt freuen sich aufs Puchheimer Volksfest

Von Franziska Stadlmayer, Puchheim

Kabarett mit Luise Kinseher, Gaudischießen und ein politischer Frauenstammtisch. Das Puchheimer Volksfest 2016 vom 8. bis zum 17. April verspricht abwechslungsreich zu werden. Das Team rund um Bürgermeister Norbert Seidl und Festwirt Jochen Mörz hat viel Herzblut in das Programm gesteckt. Nachdem das Puchheimer Volksfest 2009 aufgrund fehlendem Publikumsinteresses und finanzieller Verluste eingestellt wurde, mussten die Puchheimer vier Jahre auf ihr Volksfest verzichten. Ein Schicksal, das viele Kommunen teilen, Volksfeste werden zu teuer und bescheren den Kommunen Schulden.

Puchheim wagte 2013 den Neuanfang, mit Jochen Mörz stieß ein erfahrener Festwirt zum Team, der neben regionalen Volksfesten im vergangenen Jahr auch ein Oktoberfest in Paris organisierte. Die seit dem Neubeginn 2013 stetig steigenden Besucherzahlen sprechen für das Konzept des Teams, das sich jedes Jahr an neuen Ideen versucht. Das Defizit beträgt etwa 30 000 Euro, nicht wenig für die Kommune, aber laut Seidl gerechtfertigt. "Es ist uns wichtig mit finanziell aufwendigen Aktionen wie dem Seniorennachmittag die Puchheimer miteinzubeziehen". Das Volksfest solle schließlich ein Fest für jedermann sein. Der Bierpreis wird dieses Jahr laut Seidl "deutlich weniger als neun, aber auch etwas mehr als acht Euro betragen", in der Summe ergäbe das einen Preis von 8,50 Euro, durchaus normal für das Münchner Umland, wie Mörz betont.

An Aktionen und Thementagen haben sich die Organisatoren einiges einfallen lassen. Neben Klassikern wie einem Kindertag und Schafkopfen am wird es einen Volksfestpass geben. Es handelt sich um eine Karte mit sechs Stempelfeldern, wer an sechs der zehn Tage stempeln lässt, bekommt eine Maß umsonst. Das 500. Jubiläum des Reinheitsgebots wird am Donnerstag mit einem Spezial-Bierpreis gefeiert, den ganzen Tag kostet die Maß 6,50 Euro. Solche Aktionen sind nur zu realisieren, wenn Stadt, Wirt und Brauerei gut zusammenarbeiten, wie Seidl betont: "Zwischen uns stimmt einfach die Bierchemie". Kleine Änderungen gibt es im Mobilitäts- und Sicherheitskonzept. Der Shuttleservice vom Bahnhof zum Volksfestgelände, der in den vergangenen Jahren nur mäßig ausgelastet war, wird eingestellt. "Die Leute kommen eher mit dem Fahrrad oder laufen die zwei Kilometer vom Bahnhof", fasst Seidl die Erfahrungen zusammen.

Dafür werden mehr Securitystreifen in Richtung der mit Asylbewerbern belegten Schulturnhalle eingeplant. "Es gibt dort keine Probleme", betont Seidl, es gehe mehr darum möglichen Problemen zwischen verschiedenen Gruppen vorzubeugen. Ansonsten hat sich das bisherige Sicherheitskonzept als erfolgreich erwiesen, vergangenes Jahr mussten die Sicherheitsleute nur vereinzelt eingreifen. Mörz führt das unter anderem auf den nur leicht erhöhten Alkoholgehalt des Festbieres zurück. Von dessen Geschmack konnten sich die Anwesenden im Anschluss beim Probeanzapfen des Bürgermeisters überzeugen. Der brauchte in der Generalprobe nur souveräne zwei Schläge, sicher ein gutes Omen für einen erfolgreichen Volksfestauftakt 2016.

© SZ vom 18.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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