Sepp Dürr bewirbt sich:Die Lust an der Politik

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Aus gesundheitlichen Gründen tritt der Grünen-Landtagsabgeordnete Sepp Dürr nicht mehr als Direktkandidat bei der Landtagswahl an. Doch auf der Liste würde er gerne stehen. Im SZ-Interview erklärt der Germeringer, warum ihn die Politik nicht loslässt.

Erich C. Setzwein

Sepp Dürr möchte einen Platz auf der Oberbayern-Liste der Grünen. (Foto: Johannes Simon)

Sepp Dürr, Landtagsabgeordneter der Grünen aus Germering (), will es doch noch einmal wissen. Nachdem er aus gesundheitlichen Gründen kurz vor der Nominierung als Direktkandidat zurückgezogen hatte, schickt er jetzt seine Bewerbung um einen Platz auf der Oberbayern-Liste an die Mitglieder der Delegiertenkonferenz der Grünen. Die Listenaufstellung ist für 27. Januar vorgesehen.

SZ: Was hat Sie letztlich bewogen, doch noch für die Landtagswahl zu kandidieren?

Dürr: Die große Lust an der Politik. Und ich bin überzeugt, dass wir Grüne für Bayern noch viel bewegen können. Als Listenkandidat habe ich nicht die Verantwortung wie als Direktkandidat. Eine solche Verpflichtung könnte ich derzeit gesundheitlich einfach nicht übernehmen. Aber ein Listenplatz, wenn ich ihn denn bekomme, wäre eine Chance, weiter dabei zu bleiben.

Muss nun der Direktkandidat für den Stimmkreis Landsberg/Fürstenfeldbruck-West um Stimmen fürchten, wenn sie nun auch wieder zur Wahl stehen?

Ich glaube nicht. Ich denke, ich bringe den Grünen doch mehr Stimmen, als dass ich sie jemandem entziehe.

In Ihrer Bewerbung zählen Sie eine Reihe von politischen Forderungen auf. Welche davon ist für Sie die wichtigste?

Entscheidend ist natürlich, dass wir Regierungsverantwortung bekommen. Wir haben dann die Chance, in Bayern ein umwelt- und klimaverträgliches Leben auf den Weg zu bringen.

Wie wollen Sie einen Politikwechsel schaffen, wenn Sie den Regierungswechsel nicht schaffen sollten?

Es muss einen Politikwechsel geben, da sind wir Grünen unverzichtbar. Es gibt ja dieses Interesse an einem klimaverträglichen Wohlstand, weit über die Grünen hinaus. Das wird auch ein Kulturwechsel sein. Die Frage ist, in welchem Tempo wir das vorantreiben können.

Wie waren die ersten Reaktionen auf Ihre Bewerbung?

Die Begeisterung ist groß. Zumindest bei denen, denen ich nicht auf die Füße getreten bin. Auf Facebook, wo ich seit kurzem auch vertreten bin, kam eine Flut von Zustimmung.

Wie schätzen Sie selbst Ihre Chancen ein?

Ohne Stimmkreis wird's schwierig, aber es ist nicht unmöglich. Eine Listenkandidatur ist ein Angebot für die grüne Wählerschaft, aber auch für mich. Wichtig ist mir, jetzt, wo es drauf ankommt, nicht abseits stehen zu müssen. Wenn ich wieder gesund bin, helfe ich gerne auch beim Regieren.

© SZ vom 10.01.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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