Die Ursachen, warum so viele Menschen ihr Zuhause verlassen, sind klar: Krieg und Bürgerkrieg, Diktatur und Unterdrückung, Not und Elend, Perspektivlosigkeit und Verzweiflung in einer Welt des Überflusses. Nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen sind derzeit etwa 60 Millionen Menschen auf der Flucht, so viele wie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Allerdings sind Menschen zu allen Zeiten geflohen. Das Jexhof-Museum in Schöngeising will sich im kommenden Jahr mit dem Thema beschäftigen.
In einer Sonderausstellung sollen die Schicksale von Menschen dokumentiert werden, die im Zeitraum von 1945 bis 2015 davon betroffen waren. Dazu gehören Männer und Frauen, die während des Zweiten Weltkriegs und danach flohen, die aus der DDR rübermachten oder nach der Niederschlagung des Aufstandes in Ungarn 1956 oder des Prager Frühlings 1968 ihr Land verließen oder als Boat People im Chinesischen Meer trieben ebenso wie Flüchtlinge aus den faschistischen Diktaturen in Portugal, Spanien und Griechenland. Das Jexhof-Team sucht Menschen, die für Interviews zur Verfügung stehen, aber auch Fotos und andere Dokumente oder Habseligkeiten, die gerettet und auf der Flucht mitgenommen wurden. Personen, die zu dieser Sonderausstellung beitragen können, sollen sich unter der Telefonnummer 08153/932 59 im Bauernhofmuseum Jexhof melden.