REDEN WIR ÜBER:Gedenken an Atombomben-Tote

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Hiltraut Wurm wünscht sich, dass mehr Leute auf die Bedrohung durch Atombomben aufmerksam machen. (Foto: Günther Reger)

Hiltraut Wurm organisiert Veranstaltung in Fürstenfeldbruck

Von Jana Erthel

72 Jahre ist es nun her, dass die USA die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfen haben. In Fürstenfeldbruck ruft das Sozialforum Amper jedes Jahr zu einer Gedenkveranstaltung an die unzähligen Opfer dieses Angriffes auf. Heuer findet das Gedenken am Sonntag, 6. August, von 20 Uhr an vor der Sparkasse am Hauptplatz statt. Die 75-jährige Hiltraut Wurm () ist eine der Organisatorinnen.

SZ: Was verbinden Sie persönlich für sich mit den Atombombenabwürfen vor 72 Jahren?

Hiltraut Wurm: Dieses Ereignis beschäftigte mich in seiner Grausamkeit und hat mich bis heute nicht losgelassen. Deshalb war ich auch schon früh in der Friedensbewegung engagiert und habe viele Demonstrationen gegen Atomkrieg besucht.

Warum halten Sie es für wichtig, regelmäßig an solche Ereignisse zu?

Das Thema hat eine hohe Aktualität: Erst im Juli trafen sich 120 Staaten zu Verhandlungen über einen Verbotsantrag für Atomwaffen. Leider nahm die Bundesregierung nicht daran teil.

Für wie akut halten Sie denn die Gefahr eine atomaren Auseinandersetzung?

Das ist schwierig zu sagen. Fakt ist, dass immer wieder nachgerüstet wird. Alleine in Deutschland werden 20 Atombomben gelagert. Außerdem sind Politiker wie Trump schwierig zu durchschauen und damit unberechenbar.

Wie haben die Passanten bisher auf die Gedenkveranstaltung reagiert?

Zu einem richtigen Dialog kommt es eher selten, man konzentriert sich bei der Veranstaltung vor allem auf die Reden der einzelnen Sprecher. Ich beobachte jedes Jahr wieder, dass zwar einige interessiert stehen bleiben, viele Menschen gehen aber auch einfach weiter. Dabei betrifft das Thema doch jeden von uns.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ich hoffe natürlich, dass sich mehr Menschen engagieren. Denn im Grunde ist ja auch die Mehrheit gegen Atombomben. Wenn mehr Leute auf die Bedrohung aufmerksam machen, wird auch die Regierung reagieren müssen.

© SZ vom 04.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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