Nach einer Umbauzeit von sieben Monaten ist die neue Unterkunft für Flüchtlinge im Gewerbegebiet in Puchheim anscheinend fast fertig. Es werde noch ein paar Tage dauern, dann sei das Gebäude vorzeigbar, hieß es aus der Firma des Eigentümers am Dienstag. In der Kreisbehörde geht man davon aus, dass in den nächsten Tagen die ersten Asylbewerber dort einziehen werden. Im Puchheimer Asylhelferkreis stellt man sich ebenfalls darauf ein.
Das Gebäude an der Siemensstraße, in dem früher Büros und Produktionsanlagen untergebracht waren, bietet auf etwa 3000 Quadratmeter Platz für 160 Menschen. Die Unterkunft ist sowohl für die Unterbringung von Einzelpersonen als auch für größere Familien vorgesehen. Es gibt Aufenthalts- und Schulungsräume, Küchen sowie einen Gebetsraum. Das Erdgeschoss ist barrierefrei ausgebaut worden.
Der Bezug wird in Etappen erfolgen, teilte eine Sprecherin des Landratsamtes mit. Die Betreuung übernimmt das Diakonische Werk Fürstenfeldbruck. Die Stadt Puchheim hat außerdem ehrenamtliche Helfer gewonnen, die sich wie die Mitarbeiter der Diakonie seit Monaten auf ihre Aufgaben vorbereitet haben.
Landrat Thomas Karmasin dankte allen Beteiligten für die Unterstützung, die notwendig war, um das Projekt zu realisieren. Solche großen und gut ausgebauten Gebäude würden die Unterbringung von Flüchtlingen sehr erleichtern und dazu beitragen, dass nicht noch weitere Turnhallen belegt werden müssen, erklärte Karmasin.
Allerdings würden die Turnhallen des Gymnasiums und der Realschule von Puchheim vorerst weiterhin dafür genutzt werden. In den Turnhallen an der Bürgermeister-Ertl-Straße leben derzeit 149 Erwachsene und 20 Kinder. Die Hallen wurden Ende Juli von der Kreis in Beschlag genommen, was einigen Ärger auslöste, weil der Landrat auf einer Sonderbürgerversammlung zum Thema Asyl in der Unterkunft in der Siemensstraße eineinhalb Wochen zuvor nichts davon gesagt hatte.