Der Umweltbeirat der Stadt Puchheim hat sich bei einer Enthaltung klar für das geplante Geothermie-Projekt ausgesprochen. Damit könnten sofort etwa 15 Prozent des jährlichen Kohlendioxid-Ausstoßes vermieden werden, heißt es in der Stellungnahme des Beirats. Sie könnten bei Heizung und Warmwasserbereitung eingespart werden, denn durch die Geothermie könne die Verbrennung von Gas im Blockheizkraftwerk im Gewerbegebiet Süd beendet werden. Ein Teil der Gaskessel könnte direkt durch die Geothermie-Anlage ersetzt werden. Die Stadt hat sich dazu verpflichtet, die CO₂-Emissionen im Sinne des Klimaschutzes soweit wie möglich zu reduzieren. Doch dem Umweltbeirat zufolge sind die Möglichkeiten beschränkt: Der Bau von Fotovoltaikanlagen stagniere, Wind- oder Wasserkraftanlagen seien in Puchheim nicht möglich.
"Trotz des Pariser Abkommens und trotz erheblichen Ausbaus der regenerativen Stromerzeugung vor allem in China steigt die weltweite CO₂-Emission nahezu ungebremst", heißt es in der Stellungnahme des Umweltbeirats. "Jede Möglichkeit zur CO₂-Reduzierung ist überall auf der Welt dringend zu nutzen." Denn der Meeresspiegel steige doppelt so schnell wie vorhergesagt, das Polareis schmelze in bedenklicher Geschwindigkeit.
Das Risiko durch eine Geothermieanlage schätzt der Umweltbeirat der Mitteilung zufolge als gering ein. Er fordert dennoch die künftige Bohr- und Betriebsgesellschaft auf, darauf zu achten, "dass Hausbesitzer im unwahrscheinlichen Fall von Schäden durch seismische Aktivitäten nicht alleine gelassen werden". In Puchheim läuft ein Bürgerbegehren gegen die Geothermie-Anlage. Die Gegner befürchten, dass durch kleine Erdbeben Häuser beschädigt werden könnten. Sie haben fast 2600 Unterschriften gesammelt.