Puchheim trennt sich von Stadthallen-Chef:"Habe nur einen Beschluss vollzogen"

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Bürgermeister Herbert Kränzlein verteidigt die Ausschreibung des Chefpostens im Puchheimer Kulturzentrum Puc. Alles sei in einem Ausschuss beschlossen worden - aber geheim.

Gerhard Eisenkolb und Peter Bierl

Bürgermeister Herbert Kränzlein weist die Vorwürfe von Puchheimer Kommunalpolitikern im Zusammenhang mit der Ausschreibung der Stelle des Leiters des Kulturzentrums Puc zurück. Kränzlein erinnerte am Donnerstag daran, dass der Arbeitsvertrag mit Michael Kaller von Anfang an bewusst befristet worden sei. Die Gründe dafür seien ausführlich bei nichtöffentlichen Beratungen im Stadtrat diskutiert worden. Insofern habe er nur einen Stadtratsbeschluss vollzogen, als er die Stelle neu ausgeschrieben habe. Der zuständige Personalausschuss des Stadtrates sei darüber informiert worden. Aussagen, wonach er den Stadtrat über den Schritt nicht in Kenntnis gesetzt habe, konterte der Bürgermeister mit dem Satz, zum "schlechten Gedächtnis" von Politikern könne er nicht Stellung beziehen. Im übrigen gebe die Stadtverwaltung aus prinzipiellen Gründen keine Presseauskünfte zu Personalangelegenheiten.

Der Personalausschuss des Puchheimer Stadtrates ist am 31. Januar darüber informiert worden, dass Bürgermeister Herbert Kränzlein (SPD) den Vertrag von Michael Kaller, dem Leiter des Puchheimer Kulturzentrums Puc nicht verlängern will. Das sagte CSU-Stadtrat Rainer Zöller am Freitag der SZ. In der nichtöffentlichen Sitzung habe der Bürgermeister erklärt, dass ein Wechsel an der Spitze nach so vielen Jahren dem Kulturzentrum guttäte. "Ich fand das einleuchtend", sagte Zöller. Ähnlich wie bei der Volkshochschule käme dadurch frischer Wind in den Betrieb. Das Gremium habe zwar keinen formellen Beschluss gefasst, so Zöller, "aber es hat auch keiner widersprochen". Der Bürgermeister habe betont, dass sich Kaller auch wieder bewerben könne.

Im Personalausschuss sind mit Ausnahme der Parteifreien alle Fraktionen vertreten. Zöller widersprach damit der Darstellung der Kulturreferentin Ilona Wiebers (UBP) und dem Bürgermeisterkandidaten der Grünen, Manfred Sengl, die der SZ am Mittwoch gesagt hatten, sie seien offiziell vom Bürgermeister nicht informiert worden. "Wenn die Vertreter im Personalausschuss ihre Fraktionen nicht informiert haben, sind sie selber schuld", sagte Zöller, der damit eine Erklärung des Bürgermeisters bestätigte. Wiebers gehört dem Personalausschuss persönlich an und war laut Zöller in der Sitzung dabei. Der CSU-Stadtrat Zöller war jahrelang Personalratsvorsitzender bei der Polizei. Seinen Angaben zufolge hatte Kaller einen auf sechs Jahre befristeten Arbeitsvertrag, der bereits einmal verlängert worden ist.

© SZ vom 30.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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