Puchheim:Deutlich mehr Einsätze

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Johanniter-Regionalverband legt Jahresbilanz vor

Von Erich C. Setzwein, Puchheim

Sie tragen als Abzeichen das weiße maltesische Kreuz auf rotem Grund an ihrer Einsatzkleidung, und ihr Anspruch zu helfen, begründet sich aus der christlichen Nächstenliebe. 8270 Mal haben die Angehörigen der Johanniter Unfallhilfe (JUH) im vergangenen Jahr aus diesem Grund Hilfe geleistet, sie haben Kinder betreut, alte Menschen in der Tagespflege versorgt und sind 1465 Mal ausgerückt, wenn sie vom Hausnotruf alarmiert wurden. Ulrich-Joachim Müller, ehrenamtlicher Vorsitzender des Regionalverbandes Oberbayern mit Sitz in Puchheim sprach bei der Jahresversammlung mit erkennbarem Stolz über diese Bilanz.

Für Müller, der im Hauptberuf Pressesprecher des Fürstenfeldbrucker Unternehmens ESG ist, war es der erste Rechenschaftsbericht, seit er im vergangenen Jahr das Amt des Regionalvorstands übernommen hatte. Zusammen mit Margit März, der hauptamtlichen Vorständin, wie es bei den Johannitern heißt, führt er die Geschäfte des Verbandes, den es seit 51 Jahren gibt. Ein Verband, der laut Müller "stärker als andere wächst" und dessen Anzahl an hauptamtlichen Kräften von 263 auf 330 angestiegen ist. Da auch die Johanniter ohne den Beitrag von Ehrenamtlichen nicht auskommen, ist die Organisation stark auf die 660 Menschen angewiesen, die sich ehrenamtlich einbringen. Müsste man die 23 000 geleisteten Stunden der ehrenamtlichen vergüten, rechnete Müller vor, würde man "einen Millionenbetrag bezahlen müssen". Auch die Zahl der Förderer sei gestiegen, sagte Müller, von etwa 40 000 im Jahr 2015 auf mehr als 41 000. "Es wird immer schwieriger, neue Fördermitglieder zu gewinnen", musste er einräumen. Denn die Konkurrenz durch andere Projekte und Organisationen sei groß.

Wie andere Hilfsorganisationen auch, haben die Johanniter im Großraum München erhebliche Probleme, Fachleute für die Pflege zu finden. "Es ist enorm schwierig, leistungsfähiges und leistungswilliges Personal zu finden", sagte Müller. Immerhin betreut die JUH unter anderem in der Tagespflege in Landsberg am Lech mehr als 200 ältere Menschen, die Kindertagespflege in Pfaffenhofen verfüge über 80 Plätze. Müller ist aber davon überzeugt, dass man vor dem Hintergrund des Johanniter-Menschenbildes neue Mitarbeiter gewinnen werde. Großer Wert wird in Puchheim und an den anderen Standorten auf die Ausbildung in Erster Hilfe gelegt. Im vergangenen Jahr, stellte der Vorsitzende fest, seien 4000 Menschen in den Kursen gewesen, 1000 mehr als im Vorjahr. Auch beim Hausnotruf seien die Zahlen gestiegen. Die Mitarbeiter würden im Durchschnitt vier Mal täglich zu Notrufen ausrücken. Müller machte damit auch Werbung für den Hausnotruf, den auch andere Organisationen anbieten: "Wir wollen die Sicherheit geben, auf Knopfdruck Hilfe zu bekommen."

© SZ vom 09.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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