Puchheim:Der Umzug verschiebt sich

Lesezeit: 2 min

Neues Puchheimer Jugendzentrum wartet auf Handwerker

Die Fertigstellung des neuen Jugendzentrums (Juz) in Puchheim verzögert sich weiter. "Ich wage keine Prognose mehr", sagte Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) am Mittwoch der SZ. Grund dafür sei, dass ein Bodenleger seine Arbeit nicht erledigt. "Man ist dem ausgeliefert", klagte Seidl. Aufgrund der komplizierten öffentlichen Ausschreibung wäre es zu aufwendig, den Auftrag zu stornieren, ein kleiner formaler Fehler würde außerdem den staatlichen Zuschuss gefährden. Dabei ist der Umbau der alten Post weitgehend abgeschlossen. Einige schwere Geräte, wie etwa der Brennofen der Töpferwerkstatt, wurden schon vom Jugendzentrum in der alten Schule herüber transportiert. Es fehlen aber die Böden und deswegen können weder Türen eingehängt, Küchen eingebaut, die Elektrik vervollständigt und die Möbel aufgestellt werden.

Was auch noch fehlt, sind die Außenanlagen. Schüler einer elften Klasse des Gymnasiums haben dazu gemeinsam mit Besuchern des Jugendzentrums ein Konzept entwickelt, das sie am Dienstag im Ausschuss für städtisches Bauen präsentierten. Es sieht einen Grillplatz, große Schaukelliegen, Hochbeete sowie einen bis zu drei Meter hohen Sichtschutz aus großen Bambusstangen zur Straße hin vor. Die Vorschläge stießen bei den Stadträten auf Zustimmung, die Jugendlichen wollen die Anlagen in den Pfingst- und Sommerferien selber errichten.

Komplizierter und teurer dürfte ein Multifunktionssportplatz sein. Die Anlage soll elf Meter breit und 17 Meter lang und mit Fußballtoren und Basketballkörben ausgestattet werden. Diese Anlage würde etwa 120 000 Euro Kosten. Knackpunkt ist ein etwa 3,5 Meter hoher Zaun rundum, sowohl wegen der Kosten als auch wegen der Platzierung. Aufgrund der bestehenden Entwässerungsanlagen müsste der Sportplatz mitten auf dem Areal stehen und der Käfig drumherum würde andere Nutzungen des ganzen Raumes, etwa für ein Open-Air-Konzert, erschweren.

Der Leiter des Jugendzentrums, Florian Lux, bezeichnete den Sportplatz als "essenziell". Für männliche Jugendliche sei nichts attraktiver, das könne man an allen Bolzplätzen sehen, wo es jedoch ständig zu Konflikten mit jüngeren käme. "Der Sportplatz ist eine zentrale Forderung der Besucher des Jugendzentrums, ein absolutes Muss", betonte Lux, während Thomas Salcher (UBP) verlangte, erst im Landratsamt nachzufragen, wie lange der Platz genutzt werden dürfe. Wegen des Lärmschutzes allenfalls zweieinhalb Stunden am Tag, am Sonntag nur zwei Stunden, antwortete Bürgermeister Seidl.

Der Ausschuss beschloss, eine Studie mit mehreren Varianten erarbeiten zu lassen. Denn durch den Käfig könnte es lauter werden, wenn Jungs über die Bande spielen. Würde die Nutzungsdauer deswegen reduziert, wäre der Bürgermeister wohl gegen den Käfig, auch wenn der cool sei und ein Flair von Manhattan bringe, wie Erich Pürkner (CSU) anmerkte, der sich für den Sportplatz einsetzte. Die Gesamtkosten für die Außenanlagen belaufen sich auf insgesamt etwa 300 000 Euro. Allein die Entsorgung des Bodens in der Puchheimer Planie, der alten Müllkippe, könnte bis zu 50 000 Euro kosten.

© SZ vom 15.05.2015 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: