Einigermaßen ruhig: So fassen die vier Polizeiinspektionen im Landkreis die Feiertage zusammen. Zwei Verkehrsunfälle, drei entsprungene Pferde, eine laute Streiterei, zwei Einbrüche, ein abgetretener Spiegel und ein beschädigtes Polizeischild. Das ist die Bilanz, die die Polizei im Landkreis über die Einsätze an Weihnachten zieht.
Vor allem für Verkehrsteilnehmer schien der Heiligabend unter keinem guten Stern zu stehen. Ein 61-Jähriger zog sich in Fürstenfeldbruck schwere Verletzungen zu, als er mit seinem Auto zwischen Moorenweis und Türkenfeld gegen einen Baum fuhr. Er hatte einen anderen Wagen überholt und war beim Einscheren ins Schlingern geraten. Ein entgegenkommender Traktor hat ihn schließlich die Kontrolle verlieren lassen. Der 61-Jährige wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Münchner Klinik gebracht, an seinem Auto entstand ein Totalschaden von 7000 Euro. Mehr Glück hatte ein 24-jähriger Radfahrer, der in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Gröbenzell mit einem Wagen zusammenstieß. Weder der junge Mann noch der Autofahrer wurden verletzt, es entstand jedoch ein Schaden von 2000 Euro. Ein Alkoholtest beim Fahrradfahrer ergab einen Wert von 1,6 Promille. Abgesehen davon sei es in Gröbenzell einigermaßen ruhig gewesen, erklärt ein Beamter der Polizeiinspektion. Eine Körperverletzung und einen Raddiebstahl habe es noch gegeben, sonst nichts. "Es ist meistens ruhig um die Feiertage."
Etwas weniger friedvoll war es für die Kollegen der Polizeiinspektion Olching. Für die Beamten begann der erste Weihnachtsfeiertag mit einem "tierischen Einsatz", wie es in der Pressemitteilung heißt. "Drei Pferde waren aus einem Hof im nahen Landkreis Dachau einfach mal kurz ausgebüxt und in den Landkreis Fürstenfeldbruck übergewechselt." In der Nähe des Weilers Thal konnten sie in Zusammenarbeit von Anwohnern und Beamten aber schnell gefunden und zurückgebracht werden. Weniger glimpflich endete der 25. Dezember für Bewohner in Neu-Esting. Zwei Einbrüche wurden in der Zeit zwischen 11 Uhr und 21 Uhr festgestellt. Im ersten Fall waren die Täter über eine offene Terrassentür in das Reihenhaus eingedrungen und entwendeten Schmuck im Wert von rund 2000 Euro. Im zweiten Fall hatten sich Unbekannte durch Aufhebeln eines Fensters Zutritt verschafft. Ein Beuteschaden ist bislang jedoch nicht zu verzeichnen, jedoch ein Sachschaden von rund 1000 Euro. "Ansonsten verliefen der Heilige Abend und die Weihnachtsfeiertage für die Polizeiinspektion Olching aber weitestgehend normal", heißt es in der Pressemitteilung. Es habe lediglich ein paar weitere Einsätze mit angetrunkenen Passanten und Ruhestörungen gegeben, die man möglichst sofort versucht habe abzuarbeiten. "Wir bitten um Verständnis, wenn es aufgrund dringlicherer Einsätze einmal nicht sofort möglich ist."
Verständnis oder Wohlwollen ist aber leider nicht immer vorhanden, das zeigte ein Vorfall am ersten Weihnachtsfeiertag vor der Wache in Fürstenfeldbruck. Ein 21-jähriger Mann war am ersten Weihnachtsfeiertag bei einem Spaziergang zufällig bei der Inspektion vorbeigekommen. Dabei trat er gegen das beleuchtete Hinweisschild, nach eigenen Angaben aus Frust über die Polizei. Der Mann war im Sommer im Zuge der Fahndung nach dem Autobrandstifter mit den Beamten in Konflikt geraten. Das Gehäuse des Schildes zerbrach, der Schaden beträgt rund 300 Euro. Da die Beamten den Vorgang jedoch beobachteten, konnte der 21-Jährige sogleich ergriffen werden. Mit einen Fall von Vandalismus hatte auch die Polizeiinspektion in Germering zu tun. In der Nacht zu Heiligabend hatte ein bislang Unbekannter dem Auto einer 51-Jährigen den Spiegel abgetreten. Ihr Mann gab an, Geräusche gehört, aber niemanden gesehen zu haben. Abgesehen davon kam es in Germering an den Feiertagen zu keinen weiteren Vorfällen.
Den letzten Einsatz hatten Beamte der Polizeiinspektion Olching und Streifenbesatzungen der umliegenden Dienststellen gemeinsam zu bewältigen - auf einer Feier im Bürgerzentrum Gernlinden. Zwischen den angetrunkenen Besuchern war es auf dem Vorplatz des Gebäudes zu lauten Streitereien gekommen. "Mit viel Geduld", wie es in der Pressemitteilung heißt, gelang es schließlich, die Beteiligten zu beruhigen.
"Insgesamt war es eigentlich sehr geruhsam", erklärt ein Beamter der Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck. "Die Leute haben schön und besinnlich Weihnachten gefeiert."