Politik:Sie wollen ins Maximilianeum

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Da Reinhold Bocklet auf eine Kandidatur für den Landtag verzichtet hat, wird der Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost von einem neuen Abgeordneten vertreten werden. Im Westen bewirbt sich Alex Dorow erneut

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Für die Landtagswahl im Oktober haben bislang acht Parteien ihre Stimmkreiskandidaten benannt. Diese bewerben sich um die Erststimme der Wähler. Wegen der Bevölkerungsstärke des Landkreises Fürstenfeldbruck, gegenwärtig wohnen zwischen Althegnenberg und Gröbenzell mehr als 217 000 Menschen, existieren auf dessen Gebiet zwei Landtagswahlkreise. Der Stimmkreis Fürstenfeldbruck-Ost umfasst die Städte Germering, Olching und Puchheim sowie die Gemeinden Adelshofen, Alling, Althegnenberg, Egenhofen, Eichenau, Emmering, Gröbenzell, Hattenhofen, Jesenwang, Landsberied, Maisach, Mammendorf, Mittelstetten und Oberschweinbach. Zum Stimmkreis West gehören die Kreisstadt Fürstenfeldbruck und die Gemeinden Grafrath, Kottgeisering, Moorenweis, Schöngeising und Türkenfeld sowie der Landkreis Landsberg.

Da Reinhold Bocklet (CSU) nach 24 Jahren im Landtag im Herbst nicht mehr kandidiert, wird der Stimmkreis Ost in den nächsten Jahren auf jeden Fall von einem neuen Abgeordneten im Maximilianeum vertreten werden. Statt Bocklet würde die CSU gerne Benjamin Miskowitsch aus Mammendorf in den Landtag schicken. Der 33-Jährige ist seit 2005 CSU-Mitglied. Er gehört dem Kreistag an und ebenso dem Gemeinderat von Mammendorf. Miskowitsch setzte sich bei der Kandidatenkür der Christsozialen gegen drei Mitbewerber durch. Er arbeitet als Geschäftsstellenleiter beim Brucker Kreisboten-Verlag. Auf ein bekanntes Gesicht setzt die CSU dagegen im Stimmkreis West. Dort tritt Alex Dorow zum zweiten Mal an. Der 53-jährige frühere BR-Journalist aus dem Landkreis Landsberg sitzt seit 2012 im Landtag.

Einen Abschied gibt es auch bei der SPD. Die Jesenwangerin Kathrin Sonnenholzner kandidierte seit 2003 bei Landtagswahlen im Stimmkreis Ost. Zwar konnte sie ihn nie gewinnen, ihre Stimmenanzahl reichte aber jedes Mal für ein Mandat im Maximilianeum. Nun tritt sie nicht mehr an, und Peter Falk möchte im östlichen Landkreis ein Mandat erlangen. Der 53 Jahre alte Kreis- und Gemeinderat aus Gröbenzell setzte sich, wie Miskowitsch, gegen drei Mitbewerber durch. Falk hat in seiner langjährigen politischen Tätigkeit bereits mehrmals für den Bundestag kandidiert. Er arbeitet als Vorsitzender Richter am Landgericht München I. Im Landkreiswesten setzt die SPD auf Christian Winklmeier. Der 26 Jahre alte Gilchinger kandidierte im Wahlkreis Starnberg, zu dem die Stadt Germering gehört, im vergangenen September erfolglos für den Bundestag. SPD-Vertreter aus diesem Stimmkreis war bislang Herbert Kränzlein. Der frühere Bürgermeister von Puchheim tritt aber nicht mehr zur Wahl an. Er empfahl seinen Parteifreunden eine Kandidatur von Winklmeier.

Martin Runge ist der Kandidat der Grünen im östlichen Landkreis. Der Gröbenzeller Landtagsabgeordnete hat unter sämtlichen Kandidaten die meiste Erfahrung im bayerischen Parlament, in das er erstmals 1996 gewählt wurde. Mit einer Unterbrechung von 2013 bis 2017 ist der 60-Jährige Abgeordneter. Überdies liegt ihm die Kommunalpolitik am Herzen. Gegenwärtig ist er Zweiter Bürgermeister seiner Heimatgemeinde. Auch im Kreistag hat Runge schon seit vielen Jahren einen Sitz. In den Westgemeinden steht die Kreisrätin Gabriele Triebel zur Wahl. Die 57 Jahre alte Kommunalpolitikerin der Grünen ist Zweite Bürgermeisterin von Kaufering. Sie arbeitet als Sportlehrerin an einem Gymnasium in Landsberg.

Auch die FDP setzt im Stimmkreis West auf eine Kandidatin aus dem Nachbarlandkreis. Die Umweltschutztechnikerin Ulla Schäfer hat die Kreisliberalen vier Jahre lang geführt. Die 49-Jährige wohnt in Landsberg. In der Aufstellungsversammlung setzte sie sich gegen Christian Tietgen Olching durch. Im Stimmkreis Ost stellt sich der 55 Jahre alte Kreisrat und IT-Experte Ulrich Bode aus Eichenau zur Wahl. Bode erhielt von den Delegierten den Vorzug vor Andreas Schwarzer aus Türkenfeld.

Die Freien Wähler schicken ihren Kreisvorsitzenden, den 60 Jahre alten Allinger Gemeinderat Hans Friedl ins Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis Bruck-Ost. Im Wahlkreis Landsberg kandidiert der 57 Jahre alte Brucker Stadtrat Georg Stockinger. Der Sachverständige für Altlasten und Tiefbau bewarb sich bereits vor zehn Jahren in diesem Wahlkreis um ein Landtagsmandat.

Für die Linke kandidiert die 58 Jahre alte Ernestine Martin-Köppl aus Emmering. Die Bürokauffrau tritt im Wahlkreis Ost an. Kandidat im Westen ist der 72 Jahre alte Hansjoachim Sprinz. Der Dießener berät Firmen bei Internetauftritten. Er hat sich bereits vor fünf Jahren um das Mandat im Stimmkreis West beworben.

Die ÖDP hat Christian Holdt, 51, aus Emmering für den Stimmkreis Ost nominiert. Politische Erfahrungen hat Holdt, der in der Online-Marktforschung arbeitet, als Kreisrat gesammelt. Im Westen bewirbt sich der ebenfalls 51 Jahre Kreisrat Robert Sedlmayr. Der Bankfachwirt ist Zweiter Bürgermeister von Geltendorf.

Die AfD hat bislang nur eine Bewerberin für den Stimmkreis West aufgestellt. Dort kandidiert Edeltraud Schwarz aus Scheuring im Landkreis Landsberg. Die 50-Jährige war auch Bundestagskandidatin im Wahlkreis Weilheim.

© SZ vom 07.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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