Olching:Unglücksursache weiter unklar

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Rettungskräfte suchen nach dem Jugendlichen im Olchinger See. Später können sie ihn nur noch tot bergen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Obduktion soll klären, warum Bub im See ertrunken ist

Von Julia Bergmann, Olching

Ein 14 Jahre alter Bub aus München ist am Dienstagabend beim Baden im Olchinger See tödlich verunglückt. Wegen der Geburtstagsfeier eines Klassenkameraden war der Münchner zum See gekommen. Gemeinsam mit den anderen Partygästen ging der Bub am späten Nachmittag ins Wasser. Während seine Kameraden zur mittig gelegenen Badeinsel schwammen, blieb der Junge zunächst im seichten Uferbereich stehen. Die Freunde schwammen zurück, konnten den 14-Jährigen aber nicht mehr finden. Um 18.40 Uhr alarmierten sie deshalb Polizei und Rettungsdienste. Doch für den Bub kam jede Hilfe zu spät. Rettungstaucher konnten gegen 19.30 Uhr nur noch den leblosen Körper, etwa 15 Meter vom Ufer entfernt, aus fünf Meter Tiefe bergen. Auch die sofort eingeleitete Reanimierung blieb ohne Erfolg. Was zum Ertrinken des Jungen führte, ist bislang noch unklar. Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck hat die Ermittlungen aufgeommen. Ein Fremdeinwirken konnte bisher nicht festgestellt werden. Zur Klärung der genauen Todesumstände ordnete die Staatsanwaltschaft München II eine Obduktion an.

Bürgermeister Andreas Magg zeigte sich über das Unglück tief bestürzt. "Unser Mitgefühl gilt der Familie sowie den Freunden des Verstorbenen", sagte er am Mittwoch. Nun will der Bürgermeister in Rücksprache mit Polizei und Wasserwacht klären, was getan werden kann, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. "Natürlich kann man nicht alle Unfälle verhindern, aber es ist mir sehr wichtig, dass die Stadt alle möglichen Sicherheitsvorkehrungen rechtzeitig trifft", betont er. Zwar war die Badeinsel erst in diesem Jahr deutlich näher ans Ufer verlegt worden, dennoch möchte Magg nun prüfen lassen, ob die Entfernung gerade für jugendliche Badegäste möglicherweise immer noch zu groß ist. Bereits jetzt gibt es jährlich vor Beginn der Badesaison eine Begehung unter anderem mit der Wasserwacht und dem Erholungsflächenverein, um Sicherheitsrisiken zu minimieren. Wasserwachtmitglied Florian Heininger kennt das Gewässer und schließt aus, dass der 14-Jährige in eine Unterwasserströmung geraten ist oder sich in Schlingpflanzen verheddert hat. 15 Meter vom Ufer entfernt, wo der Junge gefunden wurde, sei das Wasser lediglich fünf Meter tief, der Untergrund steinig und es gebe keine Strömungen. Heininger vermutet, dass der Bub nicht richtig schwimmen konnte.

© SZ vom 21.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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