Der Umbau der Grundschule Graßlfing wird nun wohl früher als geplant fertiggestellt. Der Stadtrat hat sich dafür ausgesprochen, das Projekt statt in zwei, in einem Bauabschnitt zu realisieren. Das bedeutet, dass die gesamte Schule im Sommer in eine erweiterte Containeranlage umzieht und der Abriss und Bau ohne Einschränkung bis November 2020 abgeschlossen sein kann. Alternativ hätten Abriss und Bau jeweils nur abschnittsweise fertiggestellt werden können, der Abschluss hätte sich auf November 2021 verlagert. Nach und nach wären die Klassen in diesem Fall aus den betroffenen Gebäudeabschnitten ausgezogen.
Das hätte aber auch bedeutet, dass für den weiteren Betrieb in anderen Teilen des Hauses unter anderem einige provisorische Versorgungsleitungen hätten verlegt werden müssen. Ein teurer Aufwand, der zudem nach Ende der Arbeiten wieder hätte zurückgebaut werden müssen. Bauamtsleiter Markus Brunnhuber sprach sich klar für die Realisierung in einem Bauausschnitt aus: "So kann ohne Einschränkung recht gut gearbeitet werden", erklärt er.
Für die flächenmäßig größte und teuerste Variante des Umbaus der Grundschule Graßlfing hatte sich der Stadtrat bereits Ende Januar entschieden. Entstehen soll demnach eine großzügige Lernlandschaft von 5510 Quadratmetern, die den Ansprüchen an ein modernes pädagogisches Schulkonzept genügt. Größter Vorteil der Variante ist laut Schulreferent Maximilian Gigl, dass der Verwaltungstrakt nicht getrennt werden muss und so die interne Kommunikation einfacher abläuft, als bei den beiden anderen Varianten. Diese hätten eine Trennung der Verwaltung und des Lehrerzimmers notwendig gemacht und wären außerdem flächenmäßig entweder etwas zu klein oder gerade ausreichend gewesen. Die Befürchtung, dass der Schulbau dann schon sehr bald erneut erweitert werden müsste, Stand im Raum.
Während der Aussprache in der Stadtratssitzung waren sich fast alle Räte einig, dass man sich mit der größten, zugleich für die "zukunftsfähigste" Variante entscheide. Rund 7,8 Millionen Euro wird der Bau und der zuvor notwendige Abbruch eines Teils des aktuellen Schulgebäudes kosten. Dazu kommen Kosten etwa für Ausstattung, Container und die beauftragten Planer, sodass man am Ende leicht auf die 14 Millionen Euro kommen wird, die im Haushalt und der Finanzplanung der kommenden Jahre für das Projekt eingestellt sind.
Lediglich Grünen-Fraktionssprecherin Ingrid Jaschke kritisierte die Entscheidung für die größte Variante. Grundsätzlich lobte die Grüne zwar das Lernkonzept, das sich auch in der Raumaufteilung widerspiegelt. Sie plädierte dennoch für die nächstkleinere Variante von 5130 Quadratmetern, die im Nachhinein aufstockbar ist. "Der einzige Nachteil ist, dass der Verwaltungstrakt vom Lehrerzimmer getrennt ist und das lassen wir uns eine dreiviertel Million Euro kosten", sagte sie und stimmte schließlich gemeinsam mit Fraktionskollegen Manfred Fratton gegen den größeren Bau. Die restlichen 26 Stadträte folgten hingegen der Argumentation des Schulreferenten Maximilan Gigl und sprachen sich für die große Variante aus.
Darin wird es schließlich auch ausreichend Platz geben, um später noch bei Bedarf einen Umstieg von einer offenen zur gebundenen Ganztagsschule zu vollziehen. Ein erneute Erweiterung der Schule in Graßlfing wäre in diesem Fall nicht notwendig. Zusätzlich wird derzeit geprüft, ob der Straßenabschnitt, der vor dem Gebäude verläuft, leicht nach Südwesten verschwenkt werden kann, so dass vor dem Haus ein kleiner Vorplatz entsteht. Die dafür zusätzlich anfallenden Kosten schätzt Bauamtsleiter Markus Brunnhuber auf etwa 700 000 Euro.
Bis zum kommenden Sommer soll die Entwurfsplanung und die Kostenberechnung vorliegen, die Ausschreibung wird frühestens Ende des Jahres erfolgen, so dass mit einem Beginn des Teilabrisses im Schuljahr 2018/2019 gerechnet werden kann. Wird der Zeitplan eingehalten, könnte die neue Schule im November 2020 fertig sein.