Olching:Neuer Glanz für Kleinod

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Der 1726 errichtete Barockbau gehörte ursprünglich zum gegenüberliegenden Schloss. (Foto: Günther Reger)

Umgestalteter Platz bringt Kapelle in Geiselbullach besser zur Geltung

Von Julia Bergmann, Olching

Eingekeilt zwischen Häusern, Zäunen und Straßenschildern stand sie lange Zeit da, die kleine Sankt Nepomuk Kapelle an der Dachauer Straße in Geiselbullach und ging in der unruhigen Umgebung optisch fast unter. Das ist jetzt vorbei, denn in den vergangenen Monaten wurde der Kapellenvorplatz renoviert und somit hat der Sakralbau endlich eine Umgebung erhalten, in der er richtig zur Geltung kommt. Am Freitag ist der neue Vorplatz schließlich offiziell eingeweiht worden. Die Kapellenstraße ist mittlerweile für den Verkehr nicht mehr direkt von der Dachauer Straße aus anfahrbar: der Eingangsbereich der Kapellenstraße wurde genutzt, um einen kleinen, halb offenen Kirchhof auf dem Vorplatz zu errichten.

Ruhebänke sollen zum Verweilen einladen und eine Mauer den neuen Vorplatz räumlich abtrennen. Mit der Umgestaltung des Areals sollte vor allem Aufenthaltsqualität entstehen, immerhin ist die Kapelle einer der markantesten und auch geschichtsträchtigen Fleckchen in Geiselbullachs Mitte. Errichtet wurde der Barockbau im Jahr 1726. Ursprünglich gehörte er zum gegenüberliegenden Schloss, das Adam Geisler, Hofkammerrat des Kurfürsten Max Emanuel, von 1724 an errichten ließ. Die Malereien, die das Innere der Kapelle zieren, stammen von einem Nachfolger Geislers: Hofmaler Johann Adam von Schöpf. Allerdings ist es erst dem späteren Gutsbesitzer Alois Sabbadini zu verdanken, dass die Kapelle 1816 ihren charakteristischen Turm erhielt. Mittlerweile gehört das Gebäude der Stadt.

Die Umgestaltung des Kapellenumfeldes, das das kirchliche Denkmal nun entsprechend würdigt, ist abgeschlossen, nun soll auch die Kapelle selbst auf Vordermann gebracht werden. Mit dem Ergebnis zeigt sich Bürgermeister Magg äußerst zufrieden. "Dafür sind wir sogar schon mehrfach von Bürgern gelobt worden", sagt er während der vergangenen Sitzung des Hauptausschusses, der die überplanmäßigen Ausgaben für die Vorplatzgestaltung in Höhe von rund 30 000 Euro bewilligt. Ein Teil der Mehrkosten hat sich, wie Bauamtsleiter Markus Brunnhuber erklärt, etwa durch die Entsorgung belasteter Böden und durch die Versetzung eines Sickerschachts ergeben, was vor Baubeginn nicht absehbar gewesen sei. Insgesamt hat das Projekt der Stadt somit 60 000 Euro gekostet.

Wie Magg erklärt, stünden nun noch einige kleinere Sanierungsarbeiten am Kapellengebäude an. Einige Bodenplatten im Eingangsbereich seien gesprungen und müssten ausgetauscht werden, Verbesserungen seien bei der Dachentwässerung notwendig. Und die Fassade müsse mit einem neuen, denkmalgerechten Anstrich versehen werden. Zwar sei dafür kein Geld in den diesjährigen Haushalt eingestellt worden, allerdings würde es sich anbieten, die Arbeiten gleich im Anschluss an die Vorplatzgestaltung zu erledigen, wozu es der Genehmigung außerplanmäßiger Ausgaben in Höhe von 19 500 Euro bedürfe. Ein Vorschlag, dem bis auf Grünen-Fraktionsvorsitzende Ingrid Jaschke alle im Gremium vertretene Räte zustimmen. "Dass es grundsätzlich gemacht werden soll, dem stimme ich zu", erklärte Jaschke ausdrücklich, allerdings plädierte sie dafür, mit den Arbeiten erst im kommenden Jahr zu beginnen und die Mittel dafür "ordentlich über die Haushaltsplanung" bereitzustellen.

CSU-Fraktionsvorsitzender Tomas Bauer betont unter Verweis auf die Umgestaltung des Nöscherplatzes, dass die Bereitstellung der Mittel und die Sanierung der Kapelle auch ein Zeichen dafür seien, dass Olching nicht nur ein Zentrum an der Hauptstraße hat.

© SZ vom 01.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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