Olching:Mit Tempo über den Sand

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Biss in die Medaille: Tim Wunderer. (Foto: oh)

Speedwayfahrer Tim Wunderer fährt jetzt in der 250er Klasse

Speedway-Fahrer Tim Wunderer ist in diesem Jahr in der 250er-Klasse angekommen. Da ändert sich einiges, besonders an der Höchstgeschwindigkeit, die er jetzt auf dem Motorrad erreicht. Bis zu 90 Stundenkilometer muss der talentierte Nachwuchsfahrer des Motorsportclubs Olching (MSCO) jetzt mit Vollgas fahren, um die Konkurrenz in Schach zu halten. Mit der kleineren 125er-Maschine kam der 16-jährige Fahrer auf der Geraden lediglich auf 60 Stundenkilometer. Mit der 125er aber ließ Tim Wunderer bereits international aufhorchen.

Im vorigen Mai gewann er die Youth Gold Trophy, die inoffizielle Jugend-Weltmeisterschaft, im polnischen Torun. Zuvor war er bereits in seiner Altersklasse Deutscher Meister geworden. Durch einen Unfall - nicht auf der Speedwaybahn, sondern im Straßenverkehr - wurde er Mitte März etwas aus der Bahn geworfen. Damals wurde er auf seinem Moped auf dem Weg zur Schule "frontal von einem Auto erwischt", wie Vater Stephan Wunderer erzählt. Tim brach sich seinen linken Arm gleich dreimal. Momentan macht der Speedway-Jugendweltmeister eine Reha-Maßnahme, dass seine Kupplungshand möglichst schnell wieder funktionsfähig wird.

Mit 16 Jahren ist Wunderer bereits ein alter Speedwayhase. Mit acht stieg er erstmals auf ein Motorrad und drehte einige Runden auf der Speedwaybahn des MSCO. Seitdem ist Tim fasziniert von diesem Sport. Ob bei Regen, wenn Speedway zu einer Schlammschlacht wird, oder bei Hitze, wenn auf der Bahn viel Staub und Sand aufgewirbelt wird: Tim Wunderer ist mit Leidenschaft dabei.

Immer mit dabei ist auch der Vater. Stephan Wunderer ist Jugendleiter und Sportlicher Leiter des MSCO. An den Wochenenden geht er in einem umgebauten Transporter auf Tour. "Unten sind die Motorräder drin und oben schlafen wir dann", erzählt der Vater. Je nach Wetterlage geht die Speedwaysaison von März bis Oktober. Auch Tims jüngerer elfjähriger Bruder Tobias sitzt mittlerweile auf einem Speedway-Motorrad. Die Wunderers sind ihre eigenen Mechaniker und basteln ständig an den Maschinen herum, um sie schneller zu machen.

"Ich probiere immer voll zu fahren", sagt Tim, der aus dem Aichacher Ortsteil Griesbeckerzell kommt. Mit der neuen Maschine kam der Gymnasiast schon gut zurecht. "Das ist natürlich härter in der 250er. Schon kurz nach dem Start ist die Konkurrenz dicht beisammen." Man müsse sich da robust durchsetzen. Er hofft, das bald wieder tun zu können.

© SZ vom 27.05.2017 / kwg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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