Nein, ganz überraschend sei das nicht gekommen. "Ich war ganz gut in Form", meint der junge Golfer Tim Wiedemeyer selbstbewusst, als er von seinem Sieg in der ersten bayerischen Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft der Altersklasse (AK) 12 erzählte. "Ich hätte sogar noch besser spielen können", fügt der Zwölfjährige vom Golfclub Olching hinzu. Etwas geärgert hatte sich Tim Wiedemeyer über die 81er-Runde am ersten Tag auf dem Kurs des Golfclubs Holledau: "Da hat das Putten nicht funktioniert." Am zweiten Tag legte er auf den 18 Bahnen 78 Schläge nach. Da konnte in der AK 12 niemand mehr mithalten und in der übergreifenden Wertung mit der AK 14-Konkurrenz wurde er Zweiter. Tim Wiedemeyer besucht wie Romeo Schmuck das Isar-Sportgymnasium in München. Dort gibt es zweimal die Woche Golfunterricht vom Olchinger Golftrainer Marco Schmuck. Dafür muss Tim aber schon um sieben Uhr morgens bereit sein. Probleme mit dem frühen Training hat er nicht: "Ich werde schon wach, ich stehe schon um sechs Uhr auf."
Zweimal war Tim Wiedemeyer schon bei bayerischen Meisterschaften in der U 12 vorne mit dabei. 2015 belegte er als einer der jüngsten Spieler im Feld den dritten Platz, ein Jahr später war es schon Platz zwei. "Dieses Jahr könnte ich gewinnen", blickt er optimistisch nach vorne. Seine Spiellänge ist schon enorm. 220 Meter weit schlägt er den Golfball beim Abschlag mit dem Driver. Er ist bei einem Handicap von 4,4 in diesem Jahr angelangt. "Tim kann im Wettkampf seine Fähigkeiten gut abrufen", lobt Trainer Schmuck die mentale Stärke des erst zwölfjährigen Golfers. "Er kann zwei Runden sehr konstant spielen." Schmuck korrigiert seine jungen Schüler häufig per Videoanalyse, damit sie technisch möglichst sauber schlagen. "Wenn du im Sport nach vorne kommen willst, musst du viel trainieren", hat Marco Schmuck keinen Zweifel. Mit einer ordentlichen technischen Ausbildung will er seinen Schülern im Club frühzeitig "für jedes Problem auf dem Platz eine Lösung anbieten".