Olching:Kolpingsfamilie besteht seit 70 Jahren

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Der Olchinger Sozialverband unterstützt vor allem die Arbeit von Pfarrer Josef Aicher im Kongo

Von Felix Sommerfeld, Olching

Das 70-jährige Bestehen wird mit Blick auf das bevorstehende Jubiläum meist nicht besonders groß gefeiert. Auch bei der Kolpingsfamilie Olching soll es nach den Worten des Pressebeauftragten Karlheinz Frey "kein riesengroßes Event" geben, vielmehr soll alles "im Rahmen bleiben." Am Mittwochabend wurde die Gründung im Jahr 1946 - auf den Tag genau zum 70. Geburtstag der Kolpingsfamilie Olching. Kolping, das ist ein internationaler katholischer Sozialverband, der auf Adolph Kolping zurückgeht. Der deutsche Priester hat sich mit der sozialen Frage beschäftigt und begründete das Kolpingwerk. "Familie, Arbeit, Gesellschaft und Religion, das sind die vier Grundideale des Kolpingwerks", sagt Frey, der seit den Siebzigerjahren Mitglied der Kolpingsfamilie Olching ist. Sie zählt derzeit knapp 300 Mitglieder, die sich auch in Zukunft für soziale Projekte stark machen wollen. Der Fokus liegt hierbei auf der Unterstützung der Missionarsarbeit im Kongo durch Pfarrer Josef Aicher. Er war von 1966 bis 1977 Kaplan in Olching. In dieser Zeit ist eine enge Verbindung zwischen ihm und der Kolpingsfamilie entstanden.

Um sein Handeln weiterhin finanziell unterstützen zu können, werden verschiedene Veranstaltungen und Events ausgerichtet, deren Erlös an Aicher geht. So sind auch in diesem Jahr die traditionellen Brauchtumsveranstaltungen, wie das Starkbierfest, das Osterfeuer oder der Emmausgang geplant. Theaterveranstaltungen sollen auch 2016 wieder in verschiedenen Programmen stattfinden. Im vergangenen Jahr wurde zudem ein großes Benefizkonzert organisiert, dessen Erlös Aicher ebenfalls unterstützend zugute kam. Hauptaugenmerk liegt aktuell darauf, das nötige Geld für den Neubau einer Krankenstation im Kongo zusammenzubringen. Doch nicht alle Gelder fließen nach Afrika, auch andere soziale Projekte finden Unterstützung, und falls Anschaffungen für das Kolpingheim nötig sind, wird das Geld auch hierfür verwendet, berichtet Frey.

Er selbst ist dem Kolpingwerk als Fünfzehnjähriger beigetreten. "Das war am Kolping-Silvesterball", erinnert er sich. "Ich war sofort begeistert." Er trat daraufhin der Jugendgruppe bei. Viele Personen aus der heutigen Führungsriege der Kolpingsfamilie Olching waren bereits in der damaligen Jugendgruppe Mitglied. "Das sind fast alles Jugendfreunde von damals. Sie bilden auch heute noch einen großen Teil meines persönlichen und privaten Freundeskreises", erzählt Frey.

Aktuell mangele es an Nachwuchskräften, was der Kolpingsfamilie Olching, die Frey als sehr engagiert, vital und motiviert beschreibt, etwas Kopfzerbrechen bereitet. "Derzeit haben wir keine aktive Jugendgruppe", sagt Frey mit Bedauern. Gründe dafür sieht er in dem Überangebot für Kinder und Jugendliche und der mangelnden Attraktivität kirchlicher Organisationen: "Alles was heute auch nur einen christlichen Touch hat, hat es schwer." Aber der Glaube ist nach wie vor ein zentraler Aspekt des Kolpingwerks, auch die Jubiläumsfeier wurde mit einer heiligen Messe begonnen.

© SZ vom 07.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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