Ins ehemalige Hotel-Mühlbach in der Heinrich-Nicolaus-Straße sollen Mitte Januar 115 Flüchtlinge einziehen. Das Landratsamt hat das in der Nähe der Amper gelegene Anwesen mit insgesamt 43 Hotelzimmern für ein Jahr gepachtet, allerdings mit der Option, den Vertrag bei Bedarf zu verlängern. Laut Pressemitteilung des Landratsamts einigten sich der Betreiber des ehemaligen Hotel und die Kreisbehörde auf die Nutzung des Erdgeschosses, der beiden Obergeschosse und des Dachgeschosses einschließlich der Gemeinschaftsräume, Außenterrassen und Freiflächen. Das in den Amperauen in der Nähe des Golfplatzes am Ammer-Amper-Radweg gelegene Anwesen verfügt über einen Feng-Shui-Garten und ein ehemaliges Restaurant.
Die Objektbetreuung übernimmt der Betreiber des früheren Hotels. Da es in den ehemaligen Gästezimmern keine Kochmöglichkeiten gibt, wird er sich auch um die Verpflegen der Asylbewerber kümmern. Die Anwohner werden vom Landratsamt über die neuen Nachbarn informiert. Das Hotel war bereits mehrmals als Flüchtlingsquartier im Gespräch. Ähnlich wie ein leer stehender Trakt des Altenwohnheims Don Bosco im Germering ist die Olchinger Anlage zur Unterbringung von Asylbewerbern gut geeignet. "Ich bin froh um jedes bestehende Objekt, das wir sinnvoll nutzen können." Mit diesen Worten kommentiert Landrat Thomas Karmasin den Abschluss des Pachtvertrags. Das erspare es dem Landratsamt, den einen oder anderen zusätzlichen Wohncontainer anzumieten oder eine weitere Schulturnhalle mit Flüchtlingen zu belegen.
Mitte Januar sollen die in Schulcontainern am Gymnasium Olching untergebrachten minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge in die ehemalige Schule an der Heckenstraße umziehen. Zurzeit leben an mehreren auf die Stadt verteilten Standorten etwa 145 erwachsene Flüchtlinge und 38 Kinder, um deren Betreuung und Integration sich ein großer Kreis ehrenamtlicher Asylhelfer kümmert. Um auch den 115 Menschen, die in einigen Tagen in das ehemalige Hotel einziehen werden, eine gute Orientierung und Hilfestellung in ihrem neuen Lebensumfeld bieten zu können, benötigt der Olchinger der Helferkreis Asyl weitere ehrenamtliche Mitstreiter. "Ich würde mich freuen, wenn viele Olchinger auch am neuen Standort ihre engagierte Asylsozialarbeit fortsetzen", hofft Landrat Karmasin. Oberstes Ziel aller Bemühungen müsse sein, dass sich die Flüchtlinge schnell in dem für sie fremden Land zurechtfänden.