Olching:Geschrei, Musik und fliegende Steine

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Sportplatz ja, Freizeitplatz nein: Der Zutritt zum Hartplatz an der Mittelschule soll erschwert werden. (Foto: Günther Reger)

Regelmäßig stören Jugendliche die Nachtruhe der Anwohner der Olchinger Mittelschule. Während einer von ihnen die Stadt in der Pflicht sieht, verweist der Bürgermeister auf die Zuständigkeit der Polizei

Von Julia Bergmann, Olching

Geschrei, laute Musik und Jugendliche, die mit Steinen und Flaschen werfen - so beschreibt Sebastian Melcher, Hausmeister des Gymnasiums Olching, die Szenerie, die sich ihm fast jedes Wochenende und oft auch spät nachts aufs Neue bietet. Auf dem Hartplatz, der zur benachbarten Mittelschule gehört, versammelten sich regelmäßig junge Leute, erzählt Melcher.

Das Problem sei nicht, dass sie sich dort treffen, beeilt sich Melcher zu sagen, sondern, wann - und vor allem - wie sie sich dort aufführten. "Wenn sie sich da zum Sport treffen, habe ich überhaupt kein Problem damit", präzisiert der Hausmeister. Dafür sei der Platz ja schließlich da. Aber wenn dort nach zehn Uhr abends oder an Sonntagen laute Musik gespielt und herumgegrölt wird, sei das nicht zumutbar für die Anwohner.

Für Melcher auch unverständlich, denn der Stadtrat hatte schon im April beschlossen, dass die Einhaltung der Nutzungszeiten des Platzes in Zukunft verstärkt kontrolliert werden soll. Hintergrund für diese Entscheidung war eine Klage des Rechtsanwalts und FW-Stadtrats Ewald Zachmann. Er wollte wegen der Ruhestörung, die von der Mehrzweckhalle für die Anwohner ausging, gerichtlich gegen dort geplante Großveranstaltungen vorgehen. Im Zuge einer außergerichtlichen Einigung hatte sich die Stadt zum einen damit einverstanden erklärt, die maximal erlaubte Anzahl der Großveranstaltungen zu reduzieren und die Anwohner vor Ruhestörungen zu schützen, indem sie die Nutzung des Außenplatzes besser kontrolliert. Melcher zweifelt daran, dass diese Kontrollen in einem ausreichenden Maß und zu den richtigen Zeitpunkten stattfinden.

Ein Vorwurf, den Bürgermeister Andreas Magg entschieden zurückweist. Die Stadt habe den Sicherheitsdienst, der bereits im Grünanger eingesetzt wird, damit beauftragt hat, in unregelmäßigen Abständen auch am Hartplatz der Mittelschule nach dem Rechten zu sehen. "Ursprünglich sind wir davon ausgegangen, dass das Aufstellen von Hinweisschildern ausreicht", sagt Magg. Schon bald habe man aber festgestellt, dass die dort ausgewiesenen Nutzungszeiten trotzdem nicht eingehalten wurden. Nun soll ein Tor vor dem Platz angebracht werden, damit das Gelände von außen nicht mehr zugänglich ist. Wann das Tor montiert wird, kann Magg derzeit noch nicht sagen. "Die Anbringung ist baulich nicht so einfach", sagt er.

Zudem betont der Bürgermeister, habe jeder, der sich in seiner Ruhe gestört fühlt, das Recht, die dafür zuständige Polizei zu rufen. Dabei komme es natürlich auch auf die Uhrzeit an. Magg betont, dass die Nutzung des Platzes für sportliche Aktivitäten keinesfalls unerwünscht sei, aber für lärmende Störer, die sich auch nach Einbruch der Nachtruhe auf dem Hartplatz aufhielten, habe er nach wie vor keinerlei Verständnis.

© SZ vom 06.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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