Olching:Erfolg mit Bodenanalysen

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Das Abitur ist für Thomas Hillreiner zurzeit wichtiger, als sich für den Landeswettbewerb zu qualifizieren. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Thomas Hillreiner qualifiziert sich für "Jugend forscht"

Von Johanna Kiermaier, Olching

Nimmt ein Schüler mit einer Analyse von Bodenschadstoffen am Wettbewerb "Jugend forscht" teil, erwartet man einen leidenschaftlichen Naturwissenschaftler. Der 17 Jahre alte Thomas Hillreiner sieht das nüchtern. Er erarbeitete sein Projekt im Rahmen des sogenannten W-Seminars, in dem Schüler der Oberstufe erste Erfahrungen damit machen, wissenschaftlich zu arbeiten. Die Aufgabe der Teilnehmer in seinem Kurs bestand darin, eine naturwissenschaftliche Arbeit zu entwickeln, die bei "Jugend forscht" eingereicht wird. Er sei schon naturwissenschaftlich interessiert, aber wenn er seine Alternative - ein Seminar zum Thema "Krieg und Frieden" - bekommen hätte, wäre er auch zufrieden gewesen, erzählt der Abiturient. Nach der Schule will er unbedingt etwas in Richtung Autos und Ingenieurswesen machen. "Mal bei BMW zu arbeiten, wäre natürlich am tollsten", sagt er.

In seiner Seminararbeit untersuchte Hillreiner die Belastung des Bodens durch die Schadstoffe Blei, Kadmium und Cäsium im zeitlichen Verlauf. Dazu stand er während dem gesamten Projekts mit dem Münchner Wasserwirtschaftsamt in engem Kontakt. Er habe viele Informationen und auch Unterstützung bekommen, berichtet der Abiturient. Die Bodenproben aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck konnte er nicht selbst analysieren, dazu fehlten ihm Ausbildung und auch die technischen Mittel. "Die Aufgabe habe ich in gewisser Weise delegiert - an das Bundesamt für Strahlenschutz und das Helmholtz-Zentrum in München", erklärt er. Ergebnisse seiner Arbeit sind unter anderem, dass die Cäsium-Belastung in etwa 30 Zentimeter Tiefe besonders hoch ist, aufgrund der Nuklearkatastrophe in Tschernobyl.

"Rückblickend gesehen ist das Seminar anstrengend gewesen. Kurz vor dem Abitur müssen wir in den Wettbewerb, und das ist wieder viel Arbeit", sagt Hillreiner. Er musste seine Arbeit den Richtlinien des Wettbewerbs entsprechend überarbeiten. Der Stress ist dem Schüler anzumerken - direkt nach der Matheklausur muss er sich auf die kommenden zwei Tage bei "Jugend forscht" vorbereiten. Leider sei er der Einzige aus seiner Gruppe, der am Mittwoch und Donnerstag auf der Messe in Taufkirchen vertreten ist. Weil der Wettbewerb nach Fächern organisiert wird, und er den Geo- und Raumwissenschaften zugeordnet wird, muss er sein Projekt in der Region München Süd präsentieren. Wirklich traurig wäre er nicht, wenn er nicht weiterkommt. "Das Abitur geht in nächster Zeit einfach vor. Das wäre mir fast zu viel, wenn ich in den Landeswettbewerb komme", sagt Hillreiner.

© SZ vom 16.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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