Musik kann verbinden, ohne dass es Worte bedarf. Sie kann Brücken schaffen, zwischen Alt und Jung oder zwischen Menschen mit oder ohne Migrationshintergrund. Vor diesem Hintergrund findet an diesem Abend die dritte Olchinger Musiknacht statt. Mit dem Prinzip "ein Ticket und neun Konzerte", das sich in den letzten beiden Jahren bewährt hat, haben die Besucher die Möglichkeit, an acht verschiedenen lokalen Gaststätten die Musik neun musiktechnisch völlig verschiedener Bands zu hören und zu genießen. Dabei zahlen sie nur einmal Eintritt, dann können die Besucher von Veranstaltungsort zu Veranstaltungsort schlendern, alle Gaststätten liegen zentral und sind nah beieinander. Das Prinzip der Musiknacht ist einfach und kommt an, wenn man von einer Band genug hat, geht man zur nächsten.
Die meisten Bands beginnen um 20 Uhr und spielen teilweise bis spät in die Nacht. Es ist einiges geboten, für fast jeden Musikgeschmack ist etwas dabei, ob Rock 'n' Roll, Pop, Westcoast Music, Folk oder Funk. Wer es gemütlich und urig mag, der ist zum Beispiel bei Menage à Trois, die im Mi Carino spielen, genau richtig. Die drei Jungs sind eine Austro-Pop-Coverband, die 1997 in der Steiermark in Österreich gegründet wurde. Man sieht es den Bandmitgliedern an, ihnen liegt der Austro-Pop im Blut. Die kleine Cocktailbar ist voll, es hat sich ein buntes Publikum eingefunden um Klassikern von STS, Falco oder Fendrich zu lauschen.
Menage à Trois überzeugt mit Authentizität, Können und einem gut gewählten Programm. Mal wird ein schnellerer Song gespielt, dann wird über Katzen gesungen, dann kommt ein Klassiker. Den Leuten gefällt die gemütliche und gesellige Atmosphäre, sie wippen mit und würdigen das Schaffen der drei Musiker mit tosendem Applaus. Einige der Besucher kennen die Band schon vom letzten Jahr und waren begeistert, so dass es sie auch in diesem Jahr zu Menage à Trois verschlagen hat. Einem Olchinger, der selbst Österreicher ist, "gefoits guad", er bezeichnet die Musik als "Oldschool". Ihm und seinen Freunden gefällt es so gut, dass sie nicht vorhaben, noch andere Konzerte zu besuchen.
Im Billiard-Stadl spielt die Band "Roy" um Doris Jochner. Die Band mit dem Motto "Partymusik" füllt den Raum, es sind Besucher aller Altersklassen da. "Roy" wird ihrem Motto gerecht, mit Party-Songs, Rock 'n' Roll-Oldies oder Klassikern wie "Skandal im Sperrbezirk" von der Spider Murphy Gang heizen sie die Stimmung an, es wird mitgeklatscht, mitgesungen und getanzt. Ausgelassen gefeiert eben. So mancher Besucher hat sich bei dem ein oder anderen Lied gefühlt, als wäre er wieder 20 Jahre jung. Die Band holt die Zuschauer ab und genau das kommt so gut an. Eine Dame erzählt, dass sie in den beiden letzten Jahren immer hergekommen sei und immer bei "Roy" hängen geblieben sei, ihr gefalle die Stimmung und die Musik. "Ich seh's schon kommen, wir bleiben dieses Jahr auch wieder hier", lacht sie.
Wer es lieber klassisch rockig mag, der kann die Musik der Gröbenzeller Band "Sexy" im Wirtshaus im Kolpingheim genießen. Die sechsköpfige Band überzeugt mit Power und Dynamik. Sängerin Alex Kirner rockt mit ihrer kräftigen Soul-Stimme Tina Turners "Simply the best" den großen Saal, die Zuschauerklatschen mit und sind sichtlich zufrieden. Sie haben Spaß auf der Bühne, das sieht man den sechs Bandmitgliedern von "Sexy" an. Mal tanzen sie auf der Bühne, dann stehen sie mitten im Publikum. Mit ihrer Leidenschaft reißen sie die Zuschauer mit, bei manchen Liedern füllt sich die Tanzfläche schnell.
Einer Dame gefällt die Musik richtig gut, sie sei im letzen Jahr schon da gewesen und sehr überzeugt von der Musik von "Sexy". Mehr kann sie dann aber auch nicht sagen, ein neuer Song beginnt, sie springt auf und sagt "Ich kann jetzt nicht mehr erzählen, ich muss jetzt tanzen". Das spricht für die Qualität von "Sexy". Insgesamt überzeugt die dritte Olchinger Musiknacht, die Zuhörer sind begeistert von den Bands und dem Prinzip. Durch Musik zu verbinden, das hat die dritte Olchinger Musiknacht geschafft.