Während an diesem Samstag im Rest der Kreisstadt die Brucker Kulturnacht gefeiert wird, findet auf dem Gelände des alten Schlachthofs das Halt-Festival statt. Organisiert wird es vom Landratsamt in Zusammenarbeit mit dem Verein Subkultur, der in den vergangenen Jahren jeweils einen eigenen Beitrag zur Kulturnacht geliefert hat. Heuer allerdings habe man sich entschieden, nicht dort teilzunehmen, sagt Raphael Knipping, Pressesprecher der Subkultur.
Gründe für die Absage gibt es mehrere. "Die Grundidee der Kulturnacht ist ja auch, dass die Veranstalter zusammenarbeiten und sich bei den regelmäßigen Treffen austauschen. Die finden allerdings immer so statt, das von uns niemand daran teilnehmen kann", sagt Knipping. Weil sich in der Subkultur vor allem Studenten und junge Berufstätige ehrenamtlich engagieren, habe man niemanden gefunden, der zu den Terminen, die immer am Vormittag sind, gehen kann. Der zweite Grund sei, dass die Kulturnacht für die Subkultur finanziell nur schwer zu stemmen ist. "Wir haben immer Bands gesucht, die zu uns passen, aber auch zum Anspruch der Kulturnacht". Die zu bezahlen sei durch die Einnahmen vor Ort und die komplizierte Beteiligung an den Eintrittsgeldern der Kulturnacht allerdings nicht möglich, so dass am Ende oft ein Defizit für den Verein blieb. Deshalb, so Knipping, habe man sich mit den Organisatoren darauf geeinigt, in diesem Jahr nicht daran teilzunehmen. Das könne sich künftig aber auch wieder ändern.
Gefeiert wird auf dem Schlachthof-Gelände dennoch. Dabei ist das "Halt" (Hart am Limit) kein normales Festival. Denn auf dem ganzen Gelände wird kein Alkohol verkauft, die Besucher sollen nicht nur Spaß haben, sondern auch auf den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol aufmerksam gemacht werden. "Wir wollen ein Statement setzen mit diesem Festival. Es ist traurig, dass viele Jugendliche glauben, Alkohol gehöre auf jeden Fall dazu, um Spaß haben zu können", erklärt Rita Friedrich, Jugendschutzexpertin vom Amt für Jugend und Familie im Landratsamt. Zwischen 300 und 400 Jugendliche hätten das Angebot in den vergangenen Jahren jeweils genutzt.
Für gute Stimmung sollen auch in diesem Jahr wieder mehrere Bands sorgen. Mit "Room 77" gastiert eine Formation, zu der ein echter Star gehört. Frontmann Andreas Görlitz ist ehemaliger Fußballprofi, der sechs Jahre beim FC Bayern unter Vertrag stand. Auch er unterstützt die Idee des Festivals: "Es wäre schlimm, wenn die Stimmung bei einem Festival vom Alkohol abhängig wäre", so Görlitz. "Wir werden von der Bühne hoffentlich so viel Energie transportieren können, dass die Getränke generell keine Rolle spielen."
Der Headliner des Abends ist die Münchner Indie-Band "Cosby", die es in den vergangenen Jahren bis auf internationale Bühnen geschafft hat. Als Lokalmatadoren sind "Cheerio Joe" zu hören, die bereits bei mehreren Auftritten im Landkreis, unter anderem auf dem Fürstenfeldbrucker Volksfest, ihr Können bewiesen haben. Die vierte Band des Abends ist das Blues-Rock-Ensemble "Katze Blau".
Halt-Festival, Samstag, 1. Juli, von 17 bis 23 Uhr auf dem Gelände des alten Schlachthofs. Der Eintritt kostet fünf Euro.