Mammendorf:Lebendige Städtepartnerschaft

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Kulturreferent Anton Fasching (Mitte) begrüßt die deutschen und französischen Besucher. (Foto: Günther Reger)

Mammendorf und das französische Brem sur Mer feiern ihre zehnjährige Verbindung mit einem Festakt

Von Manfred Amann, Mammendorf

"Bienvenue, bonne soirée et bon appétit": Unter diesem Tenor ist im Bürgerhaus das zehnjährige Bestehen der Gemeindepartnerschaft zwischen Mammendorf und Brem sur Mer an der französischen Atlantikküste offiziell gefeiert worden. Ortspolitiker, Vereinsvorsitzende, Gastfamilien und 60 französische Freunde erfreuten sich der lebendigen Partnerschaft bei einem ansprechenden Unterhaltungsprogramm und vorzüglichen Speisen und Getränken. Vorausgegangen waren am Vortag eine Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal, ein Gottesdienst und ein Empfang auf dem Vorplatz der Kirche. Am Nachmittag des Festtages wurde Schloss Neuschwanstein besucht. Am nächsten Tag wurde dann noch ein Fußballmatch ausgetragen und nach einem "Schlemmerbuffet" reisten die Gäste gegen Mitternacht wieder ab. Musikalisch umrahmt wurde der Festabend von der Mammendorfer Blasmusik. Begeisterung lösten die Kinder- und Jugendgruppe, aber auch die Aktiven des Heimat- und Trachtenvereins "D'Moasawinkler Mammendorf" mit Schuhplattlern, Reigen- und Paartänzen aus. Auch der Gesangverein Mammendorf, der bayerische Lieder wie "Is des ned a Leb'n" vortrug, wurde euphorisch bejubelt. Als Chorleiterin Marina Osipova das Lied "S' boarische Bier" anstimmte, hakten sich Franzosen und Mammendorfer ein und schunkelten ausgelassen mit. "Wenn Bürger zweier Länder so fröhlich feiern, ist das ein deutliches Zeichen für Freundschaft", stellte Kulturreferent Anton Fasching zufrieden fest. Bürgermeister Josef Heckl und sein französischer Amtskollege, Christian Praud, der 2006 mit Altbürgermeister Johann Thurner die Verbindung offiziell besiegelt hatte, werteten Gemeindepartnerschaften als "wichtigen Baustein für ein geeintes Europa". Die Gemeindechefs erinnerten daran, dass vor über 50 Jahren mit dem Élysée-Vertrag die Zeit kriegerischer Auseinandersetzungen zu Ende gegangen sei. "Die Partnerschaften zwischen Kommunen sind eine wichtige Säule der Völkerverbindung" sagte Praud und verriet, dass im Jahr 2005 auch Partnerschaften mit einer italienischen und österreichischen Kommune zur Wahl standen. Erneuten Applaus gab es, als er in den Raum rief: "Wir haben uns für Mammendorf entschieden und sind sehr froh darüber". Heckl ermunterte dazu, "unsere kleine Verbindung" fortzusetzen. "Wir haben in den zehn Jahren erlebt, dass uns mehr verbindet als trennt", stellte der Rathauschef fest und dankte den beiden Vereinen, der französischen "Brem Animation Jumelage" und dem "Freundeskreis Brem sur Mer", für ihr Engagement in der Freundschaftspflege. Heckls Dank galt auch Catherine Langer, die seinerzeit die Partnerschaft einfädelte und am Abend als Dolmetscherin tätig war. Da sie die Lobeshymne auf ihre Person nicht übersetzte, übernahm dies zu einem späteren Zeitpunkt die SPD-Landtagsabgeordnete Kathrin Sonnenholzner. Heckl erinnerte daran, dass ein "Bremer" die etwa 1300 Kilometer nach Mammendorf gewandert ist und eine Gruppe Mammendorfer mit dem Fahrrad die Partnergemeinde aufgesucht hat. Die Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine, Reinhard Meßthaler und Gedy de Neve, dankten ihren Mitgliedern und ganz besonders den Gastfamilien, die immer wieder bereit seien, Besucher aufzunehmen. Praud versprach überdies, mit Nachmach-Empfehlung an Heckl, Paaren, die in Brem sur Mer getraut werden, zukünftig eine Reise nach Mammendorf zu finanzieren. Als Jubiläumsgeschenk überreichten die Gäste eine Fahne, auf der die Wappen beider Kommunen, sowie wichtige Begegnungen in den vergangenen zehn Jahren verewigt sind. Mammendorfs Bürgermeister Heckl übergab ein Bild, das an die Gründung der Partnerschaft vor zehn Jahren und an gemeinsame Erlebnisse erinnert.

© SZ vom 20.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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