Mammendorf:Kreuz und quer

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Die Band "Poor Blue Jam Fools" auf dem Kirchenvorplatz. (Foto: Günther Reger)

Viel Abwechslung bei der Musik-Nacht in Mammendorf

Von Manfred Amann, Mammendorf

Wenn Mammendorf zur Musikalischen Nacht ruft, sind stundenlang Autofahrer, Radler und Fußgänger kreuz und quer unterwegs, um möglichst viele Angebote genießen zu können. Am Samstag bei der fünften Auflage seit ihrer Einführung 2008 war es unmöglich, alle musikalischen Präsentationen und Shows erleben zu können. Alleine der Cantabo-Chor hatte im katholischen Pfarrheim ein buntes Programm vorbereitet, bei dem im halb- bis dreiviertelstündigen Wechsel nicht nur der Chor selbst, sondern auch der Kinder- und Zwergerlchor, der befreundete Estinger Kirchenchor sowie das "Domino-Duo" (Kontrabass, Gitarre, Gesang) und die Drumbande" (Percussion mit afrikanischen Groove) viel Applaus von den zuweilen mehr als 60 Zuhörern einheimsten.

"Es ist etwas heiß im Saal oben, aber dennoch schön", befand Chorsängerin Gabriele Zauser und Chorleiterin Sabine Radmanic, die den Abend federführend organisiert hatte, freute sich über den Ansturm. Und zu später Stunde drängten sich Dutzende Besucher im Pfarrgarten um die Gruppe "Verzauberer und HelieOss", die mit einer akrobatischen Feuershow den Nachhimmel erleuchtete. Intensiv auf die Musiknacht vorbereitet hatte sich auch der Gesangverein Mammendorf unter Leitung von Marina Osipova, und zwar bei einem Probenwochenende in der Bayerischen Musikakademie in Marktoberdorf. Neben einer reich bestückten Bar mit Cocktails, Bier und Fingerfood wurden in der evangelischen Kirche aber nicht nur Hits und Evergreens aus verschiedenen Jahrzehnten gesungen, sondern die Besucher konnten sich beim Karaoke selbst als Sänger ausprobieren. "Es ist eine große Bereicherung der Musiknacht, dass der Gesangverein nach einer Pause wieder dabei ist", lobte Kulturreferent Anton Fasching. Bedauerlich fand er, dass wegen eines Todesfalls die von der Historischen Vereinigung angekündigte Präsentation von Schallplattenmusik aus den Zwanzigerjahren ausfallen musste.

Über einen stets vollen Biergarten im Garten der Flüchtlingsunterkunft freuten sich die Bewohner aus Somalia, Senegal, Eritrea, Syrien, Afghanistan und Myanmar sowie der Asylhelferkreis. "Zwölf Helfer sind im Einsatz und alle Bewohner machen begeistert mit", lobte Sprecher Günter Mairhörmann, "wobei neben der Musik aus den verschiedenen Ländern auch die Vielfalt landestypischer Speisen verlockend sein dürfte". Besonders gefragt waren das senegalesische "Mafé", ein Reisgericht aus Myanmar und afghanische Bolan-Teigtaschen. Es wurden Handarbeiten der dort wohnenden Frauen sowie Henna-Malereien (traditioneller Körperschmuck) angeboten, die angeblich auf den Propheten Mohammed zurückgehen. Zudem zeigten Mammendorfer Teenies orientalische Tänze. Dankbar sei er, dass die Gemeinde den Helferkreis bei den Vorbereitungen unterstützt habe, sagte Mairhörmann. Groß war der Besucherandrang auch im Biergarten der Gaststätte im Bürgerhaus, wo die Blaskapelle Mammendorf mit bairisch-böhmischen Melodien unterhielt, und auch beim "Zither-Michi" im Gasthaus Schilling schauten viele Mammendorfer vorbei. Festivalcharakter hatte die Konzertreihe auf dem Vorplatz der Pfarrkirche, für die Martin Denz und Thomas Klimek die Gruppen "Poor Blue Jam Fools", "Teenage Waste Land", "Kober&Burgmaier", "Betont lässig" und "You Can pay" gewonnen hatten, bei denen jeweils Mammendorfer Jungmusiker mitwirken. Bis spät in die Nacht hinein wurde auf dem Asphalt zu modernen Rhythmen gewippt und getanzt. Junge Mitglieder vom Freundeskreis Brem sur Mer schenkten Wein aus.

© SZ vom 10.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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