Maisach:Nicht so hoch, nicht so eng

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Gemeinderat legt Regeln für die Bebauung fest

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Immer mehr Menschen wollen auf dem Land leben. Der sogenannte Siedlungsdruck auf die Kommunen im Landkreis wächst. Auch in der Gemeinde Maisach wird gebaut, alte Häuser weichen Neubauten, große Gärten werden geteilt. Bis zu einem gewissen Grad kann der Gemeinderat durch das Aufstellen von Bebauungsplänen darauf Einfluss nehmen, wie eng nebeneinander oder hoch gebaut werden darf. Für die Zentren in Maisach und Gernlinden hat er unlängst mit drei Beschlüssen eine klare Linie vorgegeben: Bebauung ja, aber nicht so hoch und dicht.

So beschloss das Gremium einstimmig, an der südlichen Estinger Straße auf dem Grundstück des früheren König-Lagerhauses, die Höhe der drei dort geplanten Neubauten zu begrenzen: Nur entlang der Estinger Straße darf der Antragsteller dreigeschossig bauen. Die beiden dahinter liegenden Gebäude dürfen höchstens zwei Vollgeschosse haben. Mit diesem Beschluss folgt der Gemeinderat der Linie des Bebauungsplans "Maisach, Bahnhofstraße Ost": Darin darf auch nur entlang der Bahnhofstraße dreigeschossig gebaut werden; in der zweiten und dritten Reihe müssen die Häuser niedriger sein.

Weiter nördlich, an der Überacker Straße 15, bewilligten die Gemeinderäte zwar das beantragte Mehrfamilienhaus mit acht Wohneinheiten. Dort waren ursprünglich vier Reihenhäuser genehmigt worden. Allerdings verhängten sie strenge Auflagen. So soll mittels eines Beweissicherungsverfahrens gewährleistet werden, dass etwaige, durch die Bauarbeiten an den Nachbarhäusern entstandene Schäden ersetzt werden. Außerdem muss der Bauherr während der Bauphase Ersatzparkplätze schaffen. Auf dem Grundstück, das bebaut wird, stehen derzeit noch vermietete Garagen. "Und die Überackerstraße steht für das Parken nicht zur Verfügung", betonte Bürgermeister Hans Seidl. Ferner sollen die 13 Parkplätze, die später oberirdisch entstehen sollen, einen wasserdurchlässigen Belag erhalten. In einer Tiefgarage sind weitere 22 Stellplätze geplant.

Auch in Gernlinden nahm der Gemeinderat eine Reduzierung vor: Nach Beschwerden aus Angst vor Überschattung von einigen unmittelbar betroffenen Nachbarn darf im Bebauungsplan "Gernlinden Zentrum, Südseite" nur noch nordöstlich und östlich des Bürgerzentrums, in erster Reihe entlang der Brucker, der Heine- und der Merianstraße mit drei Vollgeschossen gebaut werden, westlich der Sackgasse hinter der Sparkasse nur mit zwei Vollgeschossen.

© SZ vom 05.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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