Maisach:Maisach genehmigt Trabrennbahn

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Noch weilen die Traber in Daglfing, doch Maisach trifft sämtliche Vorbereitungen für einen Umzug. (Foto: Claus Schunk)

Die Gemeinde zeigt sich mit den Planungen für die zivile Nutzung des früheren Militärgeländes einverstanden. Allerdings ist weiterhin unklar, wann der Daglfinger Rennveranstalter umziehen will

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Der Bau einer Trabrennbahn in Maisach ist am Donnerstagabend noch ein bisschen wahrscheinlicher geworden - und mit ihm der Umzug des Münchner Trabrenn- und Zuchtvereins MTZV von Daglfing ins westliche Umland. Wie zu erwarten war, billigte der Gemeinderat die Errichtung einer Trabrennbahn samt dazugehörigen baulichen Anlagen, wie zum Beispiel Stallungen oder Schiedsrichterturm ohne Diskussion oder Gegenstimmen. Da der Bebauungsplan für das betroffene Grundstück sich noch im Verfahren befindet und gerade beim Landratsamt bearbeitet wird, kann der Antragsteller, die Karl-Gruppe aus Innernzell, die Sportanlage erst bauen, wenn der Bebauungsplan rechtskräftig geworden ist.

Nach Einschätzung von Peter Eberlein, Geschäftsleiter im Rathaus und von Beginn an intensiv mit der Umwandlung des früheren Militärflughafens in ein zivil genutztes Gelände befasst, dürfte dieser Bebauungsplan "Konversion alter Flugplatz Fürstenfeldbruck-Teil Nord" in wenigen Wochen Rechtskraft erlangen. Allerdings ist kaum damit zu rechnen, dass dann sofort die Bagger anrücken. "Der Bau hängt natürlich davon ab, wann die Daglfinger ihn nutzen wollen", unterstrich der Amtsleiter im Gemeinderat. Wie berichtet, hatte die Karl-Gruppe dem MTZV 2005 in einer finanziellen Notlage dessen 20 Hektar großes Gelände in München für 11,5 Millionen Euro abgekauft. Zudem sollte der Käufer eine Rennbahn an einem anderen Ort errichten. Das wäre nun Maisach. Allerdings fühlen sich die Mitglieder des Trabrennvereins von der Karl-Gruppe übervorteilt und können sich seit gut einem halben Jahr nicht darauf einigen, ob sie mit ihrem Rechtsstreit gegen die Karl-Gruppe in die zweite Instanz gehen sollen.

Gemäß dem nun gebilligten Antrag jedenfalls ist die Rennbahn mit sämtlichen dazugehörigen Anlagen auf dem ehemaligen Militärgelände etwa auf Höhe des Volksfestplatzes geplant. Autofahrer können von Süden her über die im selben Bebauungsplan befindliche Südumfahrung auf das Gelände gelangen. Für Fußgänger sind zwei Wege vorgesehen, einmal die als Feldweg schon bestehende Verlängerung der Feldstraße. Als zweites soll noch ein Weg weiter südlich entstehen. Die Rennbahn hat eine Lauflänge von 1000 Metern und ist im Schnitt 20 Meter breit. Ferner sind eine Wetthalle und ein Funktionsgebäude mit Technikräumen und Stallungen geplant, beide mit einer Grundfläche von knapp 1200 Quadratmeter. Die Hauptstallungen werden auf gut 2200 Quadratmeter Fläche gebaut. Des weiteren entstehen 444 Stellplätze.

"Da wird ja wahnsinnig viel versiegelt", stellte Grünen-Rätin Christine Wunderl fest. Ihre Befürchtung, dass unter Naturschutz stehende Flächen - auch die mit dem europaweit geltenden, strengen Flora-Fauna-Habitat-Standard - von der Bebauung betroffen seien, entkräfteten Bauamtsleiterin Michaela Meinhold und Eberlein. In dem Bebauungsplan habe man extra auf die geschützten Flächen geachtet, deshalb seien Veränderungen praktisch nicht möglich, sagte Meinhold. Darüber hinaus werden dem Amtsleiter zufolge alle bislang versiegelten Flächen, die östlich von dem zukünftigen Pferdesportgelände liegen, zurückgebaut und dienen als Ausgleichsflächen. "Östlich ist alles Ausgleichsfläche", da dürfe künftig kein Mensch mehr einen Fuß drauf setzen, betonte auch Bürgermeister Hans Seidl. Tatsächlich werden die unter Naturschutz stehenden Flächen nicht zugänglich sein.

© SZ vom 22.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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