Maisach:Gitarrenkurs

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Joscho Stephans Vater brachte ihm die ersten Akkorde auf der Gitarre bei. Bis heute sind die beiden gemeinsam auf Tour. (Foto: Günther Reger)

Joscho Stephan gibt einen Workshop in Maisach

Interview von Svenja König, Maisach

Joscho Stephan gehört zu den Großen in der internationalen Gitarrenszene. Seit 20 Jahren tourt er mit seinem Ensemble durch die Welt und fasziniert das Publikum von Jung bis Alt mit seiner Art des Gypsy Swings. Diese Woche kommt der Gitarrenvirtuose in den Landkreis. Sein Konzert im Bierstüberl Maisach ist zwar bereits ausverkauft, aber in seinem Gypsy Swing Workshop am Samstag sind noch ein paar Plätze frei.

SZ: Woher kommt Ihr Interesse am Gypsy Swing? Wann haben Sie die Musik das erste Mal gehört?

Joscho Stephan: Ich habe angefangen Gitarre zu spielen, als ich sechs Jahre alt war. Mein erster großer Einfluss waren die Beatles. Nachdem ich dann die ersten Akkorde konnte, ging es zum Musikschulunterricht. Django Reinhardt habe ich als Zwölfjähriger durch Zufall entdeckt. Ich habe das Lied "Minor Swing" gehört und die Musik erst ein wenig schockiert weggelegt. Sie war absolutes Neuland für mich. Trotzdem hat sie mich nicht losgelassen. Irgendwann habe ich mir diesen Stil autodidaktisch beigebracht.

Was zeichnet denn diesen Musikstil aus?

Bei modernem Jazz hat mir schon früh der rockige Anteil gefehlt, den ich dann im Gypsy Swing gefunden habe. Das macht die Musik aus. Sie lebt vom sehr treibenden Rhythmus durch die Rhythmusgitarre. Die Virtuosität gibt es auch im Gypsy Swing und ebenso die melodische Komponente. Eben diese drei Dinge, die sich sonst auf verschiedene Musikrichtungen verteilen, sind im Gypsy Swing vorhanden. Das hat mich damals einfach angesprochen. Durch YouTube gibt es heute die Möglichkeit, viel schneller Gypsy Swing zu entdecken als vor 20 Jahren. Ich merke das daran, wie viele junge Schüler ich habe. Ich glaube, die akustische Gitarre ist etwas, das immer begeistert. Es ist handgemachte Musik ohne zusätzliche Effekte.

Nun treten Sie am Freitagabend mit ihrem Trio in Maisach auf. Gypsy Swing mitten in Bayern, das klingt außergewöhnlich. Wie kam der Kontakt zu H.D. Scherer, dem Organisator der "Beer & Guitar" Konzertreihe, zustande?

Wir haben vor Jahren schon in Maisach für die Reihe "Beer & Guitar" gespielt. Mittlerweile ist es sogar schon das dritte Konzert, das wir dort spielen. Soweit ich weiß, ist die Veranstaltung auch schon ausverkauft. Sie ist immer sehr erfolgreich. Das freut uns natürlich sehr. Es zeigt uns, dass uns die Leute dort gerne sehen und hören wollen. Man merkt, dass die Szene in Maisach gewachsen ist, da die Leute immer wieder kommen.

Sie sind nicht nur Musiker, sondern auch Lehrer. Am Samstag bieten Sie zusätzlich einen Gitarren-Workshop an. Möchten Sie dabei etwas von Ihrem Musikwissen an die junge Generation weitergeben?

Ich mache viele Workshops wie jetzt auch in Maisach. Die Teilnehmer sind ganz unterschiedlich, vom Alter, aber auch vom musikalischen Niveau. Ich werde immer wieder gefragt: Wie gut muss ich schon spielen können, um mitzumachen? Ich versuche dann zu beschwichtigen. Leute die am Anfang stehen, können genauso gut mitmachen wie diejenigen, die schon ein bisschen weiter sind. Für jeden ist etwas dabei. Vor allem eines ist wichtig: der Spaß an der Gitarre, den sollte man haben und auch mitbringen.

Das Konzert des "Joscho Stephan Trios" am Freitag, 29. April, ist bereits ausverkauft. Im Gypsy Swing Workshop am Samstag, 30. April, von 13 Uhr bis 16 Uhr im Bräustüberl Maisach (Hauptstr. 24) sind noch Plätze frei. Es werden sowohl Inhalte der Rhythmusgitarre als auch Sologitarre vermittelt. Die Teilnahmegebühr beträgt 75 Euro. Anmeldung unter info@beer-and-guitar.com oder unter der Telefonnummer 08141/95 196.

© SZ vom 28.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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