Maisacher Mitte:Ein Ortszentrum für Bürger und Politiker

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Nach einer langen Planungs- und Bauphase weihen die Maisacher ihre neu gestaltete Mitte mit einem großen Fest ein

Von Karl-Wilhelm Götte, Maisach

Wenn Maisach feiert, dann richtig und gleich drei Tage lang. Beim Ortszentrumfest steht der gesamte Rathausplatz voll mit Biertischen und -bänken. Das stundenlange Bühnenprogramm ist auch am Samstagnachmittag im vollen Gange, gerade hat der Nachwuchs des Gesangsvereins Maisach seinen Auftritt. Die "Fridolinküken" und die "Fridolinspatzen" und die "Sound of Voices", erfreuen die Besucher mit ihren Liedern, genauso das Jugendensemble des Akkordeonorchesters Maisach unter der Leitung von Christian Meister.

Im Mittelpunkt der Feierlichkeiten steht die Fertigstellung des Gemeindezentrums. Hundert Meter gegenüber dem Rathaus hat jetzt der Gemeinderat endlich einen Sitzungssaal. "Darauf mussten wir 40 Jahre warten", erzählt Bürgermeister Hans Seidl (CSU) wiederholt. Der Gemeinderat vagabundierte in der Vergangenheit sozusagen durch Maisach. Mal tagte er in der Grundschule, im Pflegeheim oder im Pfarrheim. Jetzt sitzen die 24 Gemeinderäte auf schwarzen Ledersesseln an ihrem großen Sitzungstisch und müssen ein Mikrofon einschalten, wenn sie sprechen wollen. Besucherplätze sind auch genügend vorhanden, lässt sich der Sitzungssaal nach hinten noch um den Besprechungsraum erweitern. "Das reicht dann auch für Bürgerversammlungen", sagt Seidl überzeugt.

Gleich neben dem Sitzungssaal befindet sich das Trauungszimmer, auch ein Prunkstück des neuen Gemeindezentrums. 25 Hochzeitsgästen bietet der schmucke Raum Platz; kommen mehr, können die Terrasse und das Foyer genutzt werden. "Wir haben uns nur im Erdgeschoss eingekauft", erläutert Rathauschef Seidl. Darüber hat der Investor 15 Eigentumswohnungen gebaut. Gemeindezentrum und Bücherei fügen sich ein in ein Ortszentrum, das dem Großdorf Maisach einen städtischen Charakter verleiht. Im vergangenen Herbst sind gegenüber in einem sehr üppig dimensionierten Gebäude ein großer Supermarkt und eine Drogerie eingezogen. Am Feiersamstag eröffnet Monika Huber auf der Rückseite auch ihr Friseurgeschäft und empfängt ihre Gäste mit Sekt. Zuvor war der Laden in der Kandlerstraße. "Dort waren wir sehr versteckt, hier verspreche ich mir mehr Laufkundschaft", sagt Huber und umarmt dann eine Stammkundin, die zur Eröffnung vorbeikommt.

"Wir haben zur richtigen Zeit den Mut gehabt, das zu machen", lobt Seidl den Gemeinderat. Seit 2009 wurde geplant. Eine Planung, so der Bürgermeister, "die für die nächsten 60, 70 Jahre Bestand haben musste." Supermarkt und Drogerie sind die erwarteten Frequenzbringer geworden. Zudem sind 53 Wohnungen entstanden, die sich dort "in Höchstpreislagen befinden", so Seidl. Geförderter Wohnungsbau, also sozialer Wohnungsbau, sei nicht möglich gewesen. Bei der Suche nach Fachärzten für ein weiteres Gebäude ist der Investor erfolglos geblieben und so müssen die Maisacher weiterhin nach Fürstenfeldbruck zum Kinder- oder Augenarzt fahren.

Inzwischen gab es einen weiteren Wechsel auf der Bühne: Die "Dance Corporation", die Jugendgruppe der Faschingsgarde, macht einen tänzerischen Ausflug nach Europa und zeigt in ihren roten Petticoat-Röcken ihr Programm "Mix of Europe".

© SZ vom 25.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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