Realschule Maisach:Beständige Werte

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Die Schülersprecher Stefanie Kantor und David Jäckle führen durch das Programm der Abschlussfeier an der Orlando-di-Lasso-Realschule in Maisach. (Foto: Günther Reger)

Angesichts der Krisen auf der Welt wird in Maisach der Wert der Bildung betont

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Stolz und Freude, Erleichterung, bisweilen auch Abgekämpftheit nach einer lange währenden Anstrengung ist aus vielen der weit über 300 Gesichter zu lesen, die am Freitagvormittag in der Dreifachturnhalle der Orlando-di-Lasso-Realschule zusammen gekommen sind. Eltern, Geschwister, Großeltern, Lehrkräfte und Mitschüler haben sich in der geschmückten Halle eingefunden, um die 152 Absolventen dieses Schuljahres in einen neuen Lebensabschnitt zu verabschieden. Die gute Nachricht vorweg: Alle Zehntklässler der Maisacher Realschule haben ihren Abschluss geschafft.

Mit den Klängen von Aretha Franklins "This little light of mine" stimmt die schuleigene Big Band die Anwesenden, die höchst unterschiedlich gekleidet sind vom Freizeitlook über die immer passende Tracht bis zum schicken Anzug Cocktailkleid, auf diese bedeutende Feier im Leben von Eltern und Schülern ein. Die Schülersprecher Stefanie Kantor im grünen, wadenlangen Dirndl und David Jäckle im Anzug geben die Moderatoren auf der von vier in schwarzen Plastikkübeln steckenden Zierbäumen umrankten Bühne. Deren Rückwand wird von sieben tiefblauen Bannern gebildet, das mittlere trägt den Namen der Schule. Die Beiden kündigen Konrektorin Angela Stegmaier an, die die Gäste begrüßt, sowie die Vize-Landrätin Martina Drechsler und Bürgermeister Hans Seidl. Ob es an der Parteizugehörigkeit liegt - beide sind in der CSU - oder Zufall ist, wird nicht erläutert. Aber die Politiker wählen beide Zitate, die mit der Schifffahrt zu tun haben. Parallelen zum richtigen Leben, den Träumen, die mit der Mittleren Reife ein Stück weit erreicht sind, sowie den Flauten, die es im Leben immer wieder einmal gibt, lassen sich freilich in dem Sujet gut ziehen.

Elternbeiratsvorsitzende Heike Steinhauser betont in ihrer Rede die Individualität der einzelnen Schüler und ihrer Eltern. Jeder habe zwar nun seinen Abschluss, doch "im Einzelnen waren die Wege so unterschiedlich wie Sie hier sitzen". Ebenso lägen nun "unglaublich viele Zukunftsoptionen" vor ihnen. "Entscheidend ist, dass es euer Weg ist. Das ist wichtig", bestärkt sie jeden einzelnen. Für die Schülersprecher ergreift Jäckle das Wort: "Meine Oma sagt immer, jeder von uns hat ein Brett vor dem Kopf. Es kommt nur auf die Entfernung an." Die launige Einleitung bringt die Zuhörer zum Lachen; sie mündet in einer langen Danksagung an alle an dem Abschluss Beteiligten.

Vor der Zeugnisvergabe erinnert Rektorin Regina Spitzer an Krisen und Kriege auf der Welt. Umso wichtiger seien immaterielle Werte wie Bildung und Charakter. "Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper, das ist etwas ganz wichtiges", betont sie. Ihr Appell, "anstatt ständig über Schulreformen zu diskutieren, wäre eine Diskussion über Werte und Normen viel wichtiger", lässt die Anwesenden spontan applaudieren.

© SZ vom 25.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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