Maisach:Alle wollen die Allee erhalten

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Bürgermeister Hans Seidl soll Verzicht auf Fällungen erreichen

Die für Maisach so charakteristische Lindenallee entlang der Staatsstraße in Richtung Überacker soll erhalten bleiben. Wie die Gemeinderäte am Mittwochabend einstimmig beschlossen haben, sollen Bürgermeister Hans Seidl und die Rathausverwaltung "bei allen zuständigen Stellen darauf hinwirken, dass auf die ins Auge gefasste Fällung der Bäume der Allee verzichtet wird". Die Verkehrssicherheit könne auch mit anderen Mitteln wie einer Geschwindigkeitsbegrenzung oder einem besseren Belag verbessert werden, heißt es im Beschlussvorschlag. Die etwa 100 Jahre alten Alleebäume sollen gefällt werden, weil das für die Staatsstraße 2345 zuständige Straßenbauamt dort Leitplanken errichten möchte. Nach Behördenangaben geht es um zehn bis 20 von etwa 120 Bäumen.

Die Leitplanken wiederum werden notwendig, weil das Straßenbauamt die Brücke über die Maisach in Überacker sanieren muss. Dazu ist eine Sperrung der Straße erforderlich. Die soll dann gleichzeitig dazu genutzt werden, den Fahrbahnbelag zwischen Maisach und Überacker zu erneuern. Dann aber greift eine neuere Sicherheitsvorschrift des Verkehrssicherheitsprogrammes 2020 "Bayern mobil - sicher ans Ziel". Und diese Verordnung wiederum fordert Leitplanken entlang der Straßen für mehr Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Das Straßenbauamt erkennt aber auch an, dass die Allee in ihrer Art einzigartig im Landkreis ist und sie das Ortsbild stark prägt.

Bei den Maisachern kommen die Pläne mit den Leitplanken nicht gut an. Der Tenor bei den jüngsten Bürgerversammlungen, dass alles getan werden müsse, um die Bäume zu erhalten. In der Maisacher Versammlung wurde der Antrag einer Bürgerin einstimmig angenommen, dass sich der Gemeinderat in einer seiner nächsten Sitzungen mit dem Thema befassen und auch alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen soll.

Im Gemeinderat sieht das Meinungsbild nicht anders aus. Verkehrsreferent Ric Unteutsch (SPD) und Gemeindearchivar Stefan Pfannes (CSU) wünschten sich sogar für den Beschlussvorschlag eine "knackigere Formulierung". Diese sollte auch die Möglichkeit rechtlicher Schritte beinhalten, forderten die beiden. "Ich will nicht die juristische Keule beim ersten Gespräch auspacken", entgegnete der Bürgermeister unter Verweis auf das gute Verhältnis, das man zum Straßenbauamt pflege. Ohnehin dürften die Bäume über den Sommer nicht gefällt werden. In diesem Zeitraum werden sie daraufhin untersucht, ob schützenswerte Tiere wie etwa Fledermäuse in ihnen wohnen.

© SZ vom 07.04.2017 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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