Im Fußbergmoos:Ein Heim für den Waldkauz

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Grünes Zuhause: Die Vogelschützer Jochen Stieda (oben) und Richard Schoonhoven bringen an einem Baum im Fußbergmoos einen Nistkasten für Waldkäuze an. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Vogelschützer hängen Nistkästen auf, die von Schülern hergestellt worden sind

Von Julia Huss, Maisach

Der Waldkauz wurde im Jahr 2017 zum Vogel des Jahres gekürt und gehört zu einer der am häufigsten vorkommenden Eulenarten. Auch im Landkreis ist die mittelgroße Eule weitverbreitet. Damit das so bleibt, hat der Landesbund für Vogelschutz Nistkästen von zwei siebten Klassen der Kerschensteinerschule in Germering bauen lassen. Nun wurden zwei der insgesamt elf Nistkästen im Moorbiotop Fußbergmoos aufgehängt, um Waldkauzpaaren während der Brutzeit einen geeigneten Platz zu bieten.

Mit Leiter, Nägeln und Bohrmaschine bewaffnet, versuchen Jochen Stieda und Richard Schoonhoven den grün bemalten, aus Holzbrettern bestehenden Kasten am oberen Ende des Baumstammes zu befestigen. Jeder Nistkasten wurde von jeweils zwei Schülern gefertigt. "Die Schüler sind begeistert, allerdings ist immer die Frage, ob sie überhaupt einmal hierherkommen", sagt Schoonhoven, Schriftführer der Kreisgruppe des Landesbundes für Vogelschutz Fürstenfeldbruck. Da das Moorbiotop etwas außerhalb liegt und für die Schüler schwer zu erreichen ist, hat der Verein zusätzlich zwei Nistkästen in Germering aufgehängt, damit die Schüler ihr Werk bewundern können.

Besonders beachten mussten die Jugendlichen bei der Fertigung der Kästen, dass das kreisförmige Loch groß genug ist, da es den Vögeln als Zugang dient. Dort können die Waldkäuze dann zwischen Februar und Ende Mai mit der Aufzucht ihres Nachwuchses beginnen. Diese handgefertigten Höhlen dienen als Alternative für die ursprünglichen, natürlichen Nistplätze. Das sind große Baumhöhlen, die immer seltener werden. Als Grund dafür nennt Schoonhoven, dass meistens nur junge Bäume abgeholzt würden, alte Bäume blieben aber wiederum bestehen. Diese würden sich jedoch sehr oft nicht als Nistplatz eignen, da sie innen bereits hohl seien.

Zusätzlich nisten die Waldkäuze nicht überall, der richtige Standort ist außerdem ausschlaggebend. Die Eulenart bevorzugt nämlich "freizugängliche Flächen, wo es aber auch genügend Bäume gibt", sagt Schoonhoven. Die Landschaft des Moorbiotops, in dem sich Felder, Wälder und Baumgruppen abwechseln ist deshalb besonders geeignet. Nachdem schließlich ein passender Platz in den Bäumen des Fußbergmooses gefunden und die Boxen aufgehängt wurden, ist die Arbeit allerdings nicht getan, da die Nistkästen regelmäßig kontrolliert werden müssen, um nachzusehen, "ob der Kasten noch sicher hängt", berichtet Schoonhoven.

© SZ vom 18.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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