Hattenhofen:Fulminanter Start ins Jubiläumsjahr

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Im Schein von Fackeln treffen sich Gruppen von Hattenhofenern und Haspelmoorern kurz vor Mitternacht zum Start ins Jubiläumsjahr vor der Dorfkirche. (Foto: Johannes Simon)

Bei Fackelschein und Feuerwerk finden sich 200 Menschen aus Hattenhofen und Haspelmoor zum Auftakt der 950-Jahr-Feier ein. Die Organisatoren werten den Zuspruch am Silvesterabend als gutes Omen für weitere Feste

Von Manfred Amann, Hattenhofen

Mit dem Neujahrstag hat in Hattenhofen das Festjahr begonnen, mit dem die Gemeinde die erste urkundliche Erwähnung vor 950 Jahren mit einem abwechslungsreichen Programm feiert. Um die Bürger auf das Jubiläum einzustimmen, lud der Festausschuss unter Leitung von Gemeinderat Hans Scherer bereits am Silvesterabend zu einem gemütlichen Treffen in die Ortsmitte ein. Bis kurz vor Mitternacht fanden sich etwa 200 Bürger aus Hattenhofen und Haspelmoor auf dem Kirchplatz und im Hof der Familie Hillmayr ein, um sich gemeinsam auf das für die Gemeinde bedeutsame Jahr einzustimmen.

"Wir wollten auch sehen, ob wir damit rechnen können, dass sich die Menschen mitreißen lassen und unsere Vorträge, Ausstellungen und Festivitäten auch annehmen und damit unterstützen", sagte Scherer. Da der Start glückte, sind die Organisatoren erleichtert. "Die Leute waren begeistert", sagte Kreisbäuerin Gabi Waldleitner, die mit ihrem Mann und Gemeinderat Thomas zum Gelingen des Festjahres beitragen will. Man hoffe nun, dass auch die übrigen Veranstaltungen so gut angenommen werden. Sie sei da ganz zuversichtlich, so die Landwirtin. Der Festausschuss hatte 70 Fackeln angeboten, mit denen die Bürger zum Zentrum kommen sollten. "Die Fackeln waren schnell verkauft", sagte Scherer. Er freute sich über den Anblick der Gruppen, die im flackernden Feuerschein aus allen Ortsteilen zur Kirche strömten. Dort wurde bald an vorbereiteten Feuerstellen ausgelassen gefeiert. Steffie Ettenberger schenkte Glühwein aus, es gab Bratwürstl und zum Anstoßen um Mitternacht auch Sekt. Da viele Gemeindebürger dem Wunsch der Organisatoren entsprechend ihre Knallfrösche und Raketen mitgebracht hatten und diese Schlag zwölf Uhr entzündeten, erlebten die Hattenhofener überdies ein für ihre Verhältnisse gigantisches Feuerwerk. "Das war viel imposanter und effektvoller, als wenn jeder seine Feuerwerkskörper im Garten anzündet", meint Gabi Waldleitner. Und weil auch die Kirchenglocken läuteten, sei der Silvesterabend ein ganz besonderes Ereignis gewesen, das in Erinnerung bleiben werde.

Als sich herumgesprochen hatte, dass die Hattenhofen eine 950-Jahr-Feier ausrichten wollten, löste das Vorhaben bei manchen Bürgern Irritationen aus. Schließlich hatte die Gemeinde erst 1981, also vor 34 Jahren, ihre Ersterwähnung vor 900 Jahren gefeiert. Die Grundlage bildeten damals urkundliche Einträge, die eine Schenkung eines "Ozzi de Hatenhovin" beziehungsweise eines "Ozi van Hattanhoven" an die Bischofskirche in Freising belegten. Danach hätte frühestens 2028 die 950-Jahr-Feier stattfinden können. Da zwischenzeitlich aber im Traditionsbuch des Hochstiftes Brixen in Südtirol eine noch ältere Urkunde aufgetaucht war, beschloss der Gemeinderat, schon 2015 das Jubiläum zu feiern. Der Niederschrift nach schenkte der edle Helampreth von seinem Besitz zu Hattenhofen nordwestlich Bruck an der Ammer eine Hube (Hof) an Georgenberg und überschrieb seine übrigen Güter einer Angehörigen des Hochstiftes Brixen namens Wazila. In Brixener Traditionsbuch wird zwischen 1060 und 1070 Hattenhofen zwei Mal erwähnt, daher wurde auf die mittige Jahreszahl 1065 Bezug genommen.

Der nächste Jubiläumstermin ist am kommenden Sonntag, 4. Januar. Dann wird von zehn Uhr an ein Festgottesdienst in der Pfarrkirche mit einer Pastoralmesse zelebriert, musikalisch gestaltet von Chor und Orchester. Anschließend lädt die Gemeinde zum Neujahrsempfang ins Gasthaus Eberl ein.

© SZ vom 02.01.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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