Handball:Jahrhundertspiele

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Alles im Blick: Berlins Füchse-Torwart Petr Stochl und sein Teamkamerad Drago Vukovic (Mitte) in einem Bundesligaspiel. (Foto: Matthias Koch/Imago)

Die Bundesliga-Teams der Füchse Berlin sind in Eichenau und Fürstenfeldbruck zu Gast

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck/Eichenau

Hans Lindberg wärmte sich ein bisschen mit auf, dann saß er am Boden der Wittelsbacher Halle an die Weichbodenmatte gelehnt und beobachtete das Spiel seiner Kollegen vom HSV Hamburg vom Spielfeldrand aus. Lindberg war verletzt, wurde noch geschont, als die Bundesliga-Handballer vom HSV vor ziemlich genau einem Jahr in Fürstenfeldbruck zu Gast waren zu einem Testspiel beim Drittligisten. Ein Jahr später ist alles anders, der HSV insolvent und der dänische Weltklassehandballer Lindberg längst bei den Füchsen Berlin unter Vertrag. Auch seine neuen Teamkameraden machen im Juli Station in Fürstenfeldbruck, doch Lindberg kann wieder nicht mitmachen. Zwar ist er nach überstandener Verletzung fit, diesmal aber mit Dänemarks Nationalmannschaft unterwegs.

Am Sonntag, 24. Juli, geben die Füchse Berlin ein Gastspiel bei den Brucker Panthern (16 Uhr, Wittelsbacher Halle), bereits drei Tage zuvor, an diesem Donnerstag, 21. Juli, treten sie beim Landesligisten Eichenauer SV an (19 Uhr, Halle an der Budrio-Allee). Ungewöhnliche Konstellationen des Terminkalenders sind das, für Freunde der Sportart Handball jedoch Festtage.

Seit zehn Tagen trainiert der Berliner Hauptstadtklub - DHB-Pokalsieger 2013 und EHF-Europapokalsieger 2014 - für die neue Saison. Gerade mal zwölf Spieler waren zur ersten Übungseinheit angetreten, angeschlagen ist noch Ligatorschützenkönig Petar Nenadic. Und die Olympioniken Silvio Heinevetter, Paul Drux, Fabian Wiede und Steffen Fäth sowie der Kroate Kresimir Kozina und der Däne Lindberg haben in Rio erst einmal anderes vor. "Das ist sicherlich nicht optimal, doch ich freue mich, dass wir so viele Spieler bei Olympia haben", wird Füchse-Trainer Erlingur Richardsson auf der Vereinshomepage zitiert. Nach Angaben der Pressestelle des Klubs werden in Eichenau und Fürstenfeldbruck Torhüter und Kapitän Petr Stochl sowie Drago Vukovic, Kuno Schauer, Kent Robin Tönnesen, Bjarki Elisson, Ignacio Plaza Jimenez, Christoffer Kubrak, Konstantin Werner, Frederik Simak, Christoph Reißky, Cyrill Akakpo, Robert Lüdtke antreten.

Obwohl die ganz großen Namen fehlen bei den beiden Auftritten im Brucker Land, haben sie in Eichenau die Partie zum "Jahrhundertspiel" erklärt und zählen im Internet und auf Facebook die Tage bis zum Termin herunter. Das Spiel an diesem Donnerstag ist längst ausverkauft, von 17 bis 17.45 Uhr geben die Füchse dort eine Autogrammstunde, um 18 Uhr bestreiten die jüngsten ESV-Handballer das Vorspiel. Auch in Fürstenfeldbruck wird es am Sonntag um 13.30 Uhr erst ein Vorspiel geben - zwischen den Frauen vom TSV Haunstetten (Zweite Liga) und HCD Gröbenzell (Dritte Liga) - und um 14 Uhr Autogramme der Füchse. 600 Karten wurden vorab schon verkauft, ein Kontingent von etwa 200 Restkarten gibt es für die Wittelsbacher Halle noch (Bestellung per E-Mail unter ticketing@tus-ffb-handball.de).

Für Handballfans aus Südbayern, wo es seit langem keinen Bundesligaklub mehr gibt, sind Gastspiele dieser Art die einzige Möglichkeit, erstklassigen Handball zu sehen, seit auch der jahrelang in München ausgespielte Supercup nach Stuttgart umgezogen ist. Insofern ist das Jahr 2016 ein besonders gutes: Denn schon am 27./28. August wird es den nächsten Auftritt eines Bundesligisten in Fürstenfeldbruck geben: Dann kommt der VfL Gummersbach zu offiziellen DHB-Pokalspielen in die Wittelsbacher Halle.

© SZ vom 21.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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