Gröbenzell:Zwitschern, trällern, piepsen

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Bei einer Vogelschau in Gröbenzell sind insgesamt 350 Exemplare verschiedenster Arten zu sehen. Für die Züchter geht es um Preise, die Besucher informieren sich oder kaufen gleich selbst ein Tier

Von Manfred Amann, Gröbenzell

In der Freizeit heimische und fremdländische Waldvögel (Cardueliden) zu halten oder zu züchten ist die große Leidenschaft der 53 Mitglieder des Rassegeflügel- und Vogelzuchtvereins Gröbenzell. Eine Vielzahl der meist farbenprächtig gefiederten und fleißig zwitschernden, zirpenden, trällernden und piepsenden Vögel war am Wochenende in der vom Verein organisierten "offenen Ampertal-Vogelschau" in der Wildmooshalle ausgestellt. Parallel zur Cardueliden-Sonderschau fand die Südbayerische Meisterschaft des Landesverbands Bayern-Süd statt, auf der Züchter aus der Region ihre schönsten Exemplare zeigten und darauf hofften, mit Pokalen und Urkunden belohnt zu werden.

Zu bewundern waren in den Volieren auch seltene Großvögel wie der Blaue Ohrfasan, Schopftauben und -wachteln oder Zwerghühner. Für eine Bereicherung der Ausstellung sorgten die Bonsai-Freunde Fürstenfeldbruck mit einer Vielzahl meist nicht Mal einen halben Meter klein gehaltener Bäume wie Buche, Eiche oder Birke aus der Heimat aber auch Bäumen aus fernen Ländern, wie Oliven oder Feigen. Insgesamt 350 Vögel waren in Käfigen nach Arten, Farben und Kategorien für die Bewertung geordnet ausgestellt: Stieglitze, Finken aller Art, Blaumeisen, Stare, Rotkehlchen, Dompfaffe oder Gartenrotschwänze, aber auch Raritäten wie gemalte Amadinen, japanische Mövchen, und Senegal-Brillenvögeln.

Fünf Preisrichter bewerteten jeden Vogel nach Punkten, deren Anzahl dann darüber entschied, ob es einen Pokal für den Züchter gab oder ob er sein Prachtexemplar Champion nennen darf. Dass eine Ausstellung in diesem Umfang zu organisieren eine "riesige Herausforderung ist, aber auch Freude macht", kann man Peter Penzkofer glauben. Er ist Vorsitzender des Gröbenzeller Vereins und Leiter des Landesverbands.

Mit einem Team von etwa 20 Mitgliedern hatte er die Ausstellung und die Vogelbewertung vorbereitet, die als "Motivation für Züchter" und als "Anregung für Vogelfreunde und Interessenten" gedacht ist. Für einige seiner Cardueliden, wie den Grünfink Achat oder den Birkenzeisig Isabell konnte er den Championtitel erreichen. "Ohne Sponsoren und ehrenamtliche Helfer wäre die Vogel-Bonsai-Ausstellung nicht zu stemmen", so Pemzkofer. Daher freue er sich besonders darüber, dass mehr als tausend Besucher in die Wildmooshalle gekommen waren, um sich an der Artenvielfalt zu erfreuen.

Viele Besucher informierten sich über die Herkunft der Vögel, darüber wie man sie am besten hält, was sie vornehmlich futtern und auch über Krankheiten, die es zu erkennen und zu bekämpfen gilt, wenn man so einen Vogel Zuhause hat.

So konnten sich auch die jungen Besucher Kevin und Sven kaum satt sehen an den winzigen Goldamadinen, die emsig im Käfig von Ast zu Ast sprangen, und hätten am liebsten zwei davon mitgenommen. Papa aber hatte dafür leider keinen Platz in der Wohnung. Anders war es bei einem Besucher aus Penzberg. Er will verschiedene Sittiche in einer Voliere halten und konnte passende Exemplare finden. Selbstverständlich bekam er eine umfassende Fachberatung, abholen konnte er die bunten Vögel aber erst nach der Ausstellung. Auch die Bonsai-Freunde hatten viele Besucher. "Manche können gar nicht glauben, dass die Bäumchen nicht aus Bonsai-Samen heranwaschen, sondern durch Zuschnitt so klein gehalten werden", wundert sich der Vorsitzende Detlef Puchelt. Einige Besucher seien überrascht gewesen, dass sich auch an den Bonsai-Bäumchen jetzt im Herbst die Blätter bunt färben, bevor sie abfallen.

© SZ vom 07.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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