Gröbenzell:Spielerisch gesund ernähren

Lesezeit: 2 min

Gesunde Gartenarbeit: Marina Schwenzer, Adisa, Cornelia Ast, Michael, Carolina, Sylvia Eder, Dieter Rubenbauer (v. li.) pflanzen Setzlinge ein. (Foto: Günther Reger)

Die Kinder der Gröbenzeller Ährenfeld-Grundschule beteiligen sich an einem Projekt, bei dem im Schulgarten Gemüse und Kräuter angebaut werden. So lernen sie Verantwortung und den Umgang mit frischen Lebensmitteln

Von Julia Kiemer, Gröbenzell

Besonders bei Kindern ist gesunde Ernährung wichtig, um eine optimale Entwicklung sicherzustellen. Doch oftmals weiß der Nachwuchs gar nicht, was gesund ist und woher das Gemüse, das man im Supermarkt kaufen kann, eigentlich kommt. Deshalb nimmt die Ährenfeldschule als erste Schule im Landkreis Fürstenfeldbruck seit vergangenem Freitag an dem Projekt "Gemüse pflanzen. Gesundheit ernten" der Baywa-Stiftung teil. Im Rahmen des Projekts pflanzen die Kinder eigens gezüchtetes Gemüse in neu gebaute Hochbeete. Für die Pflege sind die Schüler selbst zuständig und wenn das Gemüse reif ist, können die gesunden Pausensnacks geerntet und gegessen werden.

Bereits in 95 Grundschulen in ganz Deutschland ist das Projekt erfolgreich umgesetzt worden, über 3000 Kinder haben in den drei Jahren teilgenommen. Die Stiftung möchte in Zusammenarbeit mit den Schulen das Ernährungswissen der Kinder nachhaltig verbessern und ihnen gesunde Ernährung aktiv nahebringen. Man wolle das Bewusstsein stärken, wo Gemüse wächst und auch wie es wächst, sagt die Ernährungspädagogin Marion Zlamal. Durch einen Zeitungsartikel ist die Ährenfeldschule auf das Projekt aufmerksam geworden. Schon lange wollte man Hochbeete im schon bestehenden Schulgarten schaffen, bis jetzt konnte es trotzdem nicht umgesetzt werden. Zudem achte man auf gesunde Ernährung, die meisten der Kinder hätten zur Pause ein Brot und einen Apfel dabei, erzählt Sylvia Eder, Klassenlehrerin der 2 c. Deshalb sei die Schule sehr glücklich, dass man nun an dem Projekt teilnehmen dürfe.

Das Besondere ist, dass die Stiftung alle anfallenden Verwaltungskosten übernimmt - so muss die Schule lediglich Zeit zur Verfügung stellen. An der Ährenfeldschule hat sich eine gemischte Gruppe aus Buben und Mädchen aus den Klassen eins bis vier gefunden. Aufgeteilt in zwei Gruppen widmet sich ein Teil der Schüler dem Aufbau der Hochbeete. Es wird gehämmert, gebohrt und herumgealbert, die Hochbeete müssen erst zusammengeschraubt werden. Dann beginnen die Schüler, das Beet mit Ästen, Laub, Rasen und zum Schluss mit Erde zu füllen. Die Kinder haben Spaß und helfen mit großem Tatendrang, besonders beim Einpflanzen von Kohlrabi, Erdbeeren, Schnittlauch. Im Klassenzimmer lernt die andere Gruppe derweil mit Pädagogin Zlamal alles rund um das Thema Kräuter. Brennnesseln können beispielsweise bei Asthma helfen. Die Kinder sind überrascht, aber auch begeistert, wie nützlich viele Kräuter sind.

Nach der Theorie dürfen sie dann selbst Hand anlegen und aus den zuvor besprochenen Kräutern wird ein Kräuteraufstrich, die andere Gruppe macht einen Kräuterdip und Gemüsesticks. Beides kann später beim gemeinsamen Mittagessen probiert werden. Die Schüler haben sichtlich Spaß am Zubereiten, ein Mädchen sagt, es wolle das unbedingt auch mal mit seinen Eltern machen. Insgesamt sind die Kinder mächtig stolz und finden es "cool", dass sie nun ihre eigenen Beete haben, die sie pflegen müssen und von denen sie später Gemüse ernten können. Sie übernehmen Verantwortung und das mache den meisten viel Spaß, erzählt Cornelia Ast. Gleichzeitig führe man die Kinder so spielerisch durch aktives Miteinbeziehen an gesunde Ernährung heran.

© SZ vom 15.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: