Gröbenzell:Spar-Sanierung

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Nicht zu klären war, wie sich die Radwege in der Freyastraße und -unterführung so ausbauen lassen, dass Fahrradfahrer diese gefahrlos nutzen können. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Renovierung der Freya-Unterführung in Gröbenzell ist unstrittig. Der Gemeinderat will nur das Notwendige genehmigen

Von Gerhard Eisenkolb, Gröbenzell

Im Chaos ist in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats von Gröbenzell die Beratung über die Sanierung der Freya-Unterführung geendet. Strittig waren mehrere Punkte: Die Länge des Ausbaus, die Kosten der Sanierung der beiden Fuß- und Radwege sowie die Frage, ob es möglich und sinnvoll ist, die beiden Radwege so zu verbreitern, dass sie von Radfahrern in beiden Richtungen genutzt werden können. Als es darum ging, Kosten zu sparen und die Bauarbeiten auf das absolut Notwendige zu beschränken, hielten einige der Gemeinderäte der Voruntersuchung eines Bauingenieurbüros eigene Berechnungen entgegen. Geschimpft wurde nach der Sitzung über eine schlechte Führung und Vorbereitung. Als am Ende niemand mehr durchblickte, beantragte SPD-Fraktionssprecher Peter Falk erfolgreich, den Tagesordnungspunkt auf den 10. Dezember, den Termin der nächsten Sitzung, zu vertagen.

Bis dahin soll die Verwaltung einzelne Kosten neu kalkulieren und vorlegen. Laut einer Voruntersuchung werden die Gesamtkosten der Sanierung der Unterführung und der beiden etwas gleich langen Rampen der Freyastraße auf rund 1,6 Millionen Euro geschätzt. Die Maßnahmen, die absolut notwendig und unstrittig sind, wurden beschlossen. Demnach steht bereits fest, dass das Tragwerk der Bahnbrücke samt den beiden Treppenabgänge im kommenden Jahr für insgesamt 728 000 Euro saniert wird.

Ohne dass darüber abgestimmt wurde, einigte sich das Gremium auch darauf, wegen der minimalen Lärmreduzierung auf einen Flüsterasphalt ganz zu verzichten. Für überflüssig und zu teuer erschien den Kommunalpolitikern auch eine Dämmung der Unterführungswände, um den Verkehrslärm zu reduzieren. Allein diese Maßnahme hätte weitere 290 000 Euro gekostet. Markus Rainer (Grüne) hielt die Dämmung für verzichtbar und schlug vor, stattdessen, das Tempo auf der nur knapp 600 Meter langen Freyastraße von 50 auf 40 Stundenkilometern zu reduzieren. Auch über diesen Vorschlag wurde nicht mehr abgestimmt.

Ausführlich diskutierte das Gremium darüber, ob sich in der Freyastraße auf beiden Seiten die Radwege so weit verbreitern lassen, dass Radfahrer sie auch im Gegenverkehr nutzen können. Eigentlich müsste den Radfahrern und Fußgängern ein fünf Meter breiter Streifen zur Verfügung stehen, um den Weg in beiden Richtungen zu nutzen. Dafür steht in Freyastraße nicht überall genug Platz zur Verfügung. Die Breite der Fußgängern und Radlern vorbehaltenen Streifen schwankt zwischen vier und fünf Metern. Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) hielt eine geringfügige Abweichung von den Vorgaben jedoch für "tolerierbar". Beseitigt werden soll die Betonleiste, die den drei Zentimeter tiefer gelegenen Radweg vom Fußgängerstreifen trennt. Dies gilt als "unzeitgemäß" und vor allem als gefährlich.

Wird die Freyastraße samt der Geh- und Radwege komplett neu ausgebaut, müssen sich die Anwohner über eine Umlage an de Kosten beteiligen. Das ist in der Straßenausbausatzung der Gemeinde so festgelegt. Reinhard Paesler (CSU) plädierte angesichts der enormen Belastungen des Gemeindehaushalts dafür, die Sanierungsarbeiten auf das Notwendige zu beschränken. So hielt es Paesler beispielsweise für verzichtbar, den Straßenbelag an der nördlichen und südlichen Fahrbahnrampe vor der Unterführung zu erneuern. Auch Christian Finkenzeller (CSU) und Falk forderten, sparsam zu sein.

© SZ vom 02.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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