Der Grünen-Fraktionschef Markus Rainer zieht sich ganz aus der Kommunalpolitik zurück. Nachdem er sich im Juli von seinem Kreistagsmandat hatte entbinden lassen, will er nun auch aus dem Gröbenzeller Gemeinderat ausscheiden. 14 Jahre lang war Rainer in beiden Gremien politisch aktiv. Rainer hat Bürgermeister Martin Schäfer einen Rücktritts-Antrag geschickt, über den der Gemeinderat entscheiden muss. Obzwar Mandatsträger keine Gründe für ihr vorzeitiges Ausscheiden angeben müssen, macht Rainer seine berufliche Situation für diesen Schritt verantwortlich. Der 39-Jährige hat sich vor kurzem als Anwalt selbständig gemacht und sieht sich nach eigenen Worten nicht mehr in der Lage, "für meine Arbeit im Gemeinderat das Engagement und die Zeit aufzuwenden, die ich eigentlich für notwendig halte".
Rainer war im März vor zwei Jahren für eine dritte Amtszeit in den Gröbenzeller Gemeinderat sowie in den Kreistag gewählt worden. Er kandidierte seinerzeit auch in der Landratswahl, unterlag aber dem Amtsinhaber Thomas Karmasin (CSU). Rainers Kreistagsmandat hat der Gröbenzeller Daniel Holmer übernommen. Als erste Nachrückerin auf Rainers Platz im Gemeinderat käme die Gymnasiallehrerin Annette Kilian-Sowade in Frage.
Etwas Positives in Gröbenzell zu bewegen, war Rainers politisches Ziel, und dieses Ziel hat er in einer persönlichen Rückschau auch erreicht. So nimmt er für sich in Anspruch, den Fahrradweg in der Freyastraße initiiert zu haben, auf dem man in zwei Richtungen fahren darf und der nun gebaut werden soll. Bauherren in Gröbenzell dürften ihm - und seiner Fraktion - dankbar sein, weil bestimmte Beschränkungen weggefallen sind und nun mehr Freiheiten bei der Dach- und Fassadengestaltung bestehen. Nachdem Markus Rainer sein geplantes Ausscheiden aus der Politik auf Facebook bekannt gemacht hatte, zeigten Kommentatoren seines Posts Verständnis und Zustimmung zu diesem Schritt.