Gröbenzell:Leuchttürme

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Seit elf Jahren gibt es in Gröbenzell ein Inklusionsfußballteam

Die Mannschaft der Inklusionsfußballer besteht jetzt schon seit elf Jahren. "Unser Projekt ist auf unbestimmte Zeit angelegt", erläutert Trainer Christian Mausbach. Die Inklusionsfußballer sind dem 1. SC Gröbenzell angegliedert. Es ist immer noch die einzige Inklusions-Fußballmannschaft im Landkreis Fürstenfeldbruck. Deshalb ist das Einzugsgebiet sehr groß und geht weit über Gröbenzell hinaus. "Wir sind ein sehr gelungenes praktisches Beispiel mit Leuchtturmcharakter", sagt Mausbach stolz. Zusammen mit Manfred Reinersdorff und Leonard Drechsler betreut er seit vielen Jahren das Team.

"Wer einmal das Leuchten in den Augen und den unverkrampften Umgang miteinander erlebt hat, kann sich der Magie solcher Augenblicke nie wieder entziehen", beschreibt Mausbach das Zusammensein mit den Kindern und Jugendlichen. Die Zielgruppe für diese Fußballmannschaft ist bewusst weit gefächert angelegt. "Wir verzichten bewusst auf eine Einschränkung jedweder Art, bezogen auf das Alter, das Geschlecht und die Art des Handicaps", erläutert Mausbach. In jüngster Zeit sind zum Beispiel neue Spieler in der Altersklasse unter 14 Jahren hinzukommen. Das freut die Trainer ganz besonders.

Ein Stamm der Inklusionsfußballer ist schon länger dabei, manche bereits von der ersten Stunde an. "Momentan haben wir 27 Spielerinnen und Spieler in der Mannschaft", berichtet Mausbach. 14 davon sind unter 18 Jahre alt. Gegner gibt es inzwischen einige in Bayern. Etwa ein Dutzend Fußballteams verfolgen ebenfalls die Inklusionsidee. Die Teams kennen sich mittlerweile untereinander sehr gut und fühlen sich freundschaftlich verbunden, weil sie sich regelmäßig zu Turnieren treffen. Die Gröbenzeller können auch sportliche Erfolge vermelden. Im vergangenen Jahr nahmen sie an der Inklusions-Mini-EM in der Allianz Arena teil und gewannen das Endspiel im Elfmeterschießen. Im Juni dieses Jahres geht es auf große Fahrt nach Basel zu einem Turnier des Gastgebers "Dream Team Basel", ebenfalls eine Inklusionsmannschaft. Eine Reise ist immer wieder ein Kraftakt. Da müssen möglichst alle Eltern mithelfen. Dabei steht nicht nur der fußballerische Aspekt im Vordergrund, so Mausbach. Selbstwertgefühl, Verantwortungsbewusstsein und der Abbau von Berührungsängsten hätten einen genauso großen Stellenwert.

© SZ vom 27.05.2017 / kwg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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