Gröbenzell:Gute Stimmung

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Gröbenzells VdK-Ortsvorsitzender Josef Dittrich (stehend) führt launig wie nachdenklich durch das Sommerfest. (Foto: Günther Reger)

Unterhaltsames Sommerfest des Sozialsverbands VdK

Von FLORIAN HAAMANN, Gröbenzell

Zu einem unterhaltsamen Nachmittag haben sich die Mitglieder des VdK im Café Gröbenbach getroffen - zumindest die, die noch nicht irgendwo an fernen Stränden ihren Urlaub genießen. Und das waren nicht wenige: Mehr als 70 Besucher - die meisten weit über 70 Jahre alt - fanden sich ein, um sich bei Kaffee und Kuchen und bayerischer Volksmusik zu unterhalten und den launigen Einlagen des Ortsverbandsvorsitzenden Josef Dittrich zu lauschen. Denn der hatte extra für das traditionelle Sommerfes des VdK für Daheimgebliebene, das in diesem Jahr unter dem Motto "Dahoam is Dahoam" stand, eine Reihe kurzer Texte vorbereitet, um unter den Zuhörern mal für ausgelassene und mal für nachdenkliche Stimmung zu sorgen.

In seiner Begrüßung macht er deutlich, dass er es in der bayerischen Heimat sowieso am Schönsten findet. "Wenn ich mir so unsere Gegend anschaue, dann ist das schon wirklich eine schöne Ecke." Passend dazu hat er ein Volksmusikduo mit Akkordeon und Tuba und zusätzlich einem Hackbrett eingeladen. Gemütlich-heimatlicher hätte der sommerliche Nachmittag also nicht sein können. Deswegen findet Dittrich auch deutliche Worte, wenn er über Bebauung und die Zukunft der Freiflächen im östlichen Landkreis und an der Münchner Westgrenze spricht. Noch, so erfahren die Besucher, leben in Aubing, Landwied und Lochhausen etwa 13 Menschen pro Hektar. "Das ist ja gar nichts, da gibt es noch viele Freiflächen. Aber in Schwabing, da leben 157 Menschen pro Hektar, das ist die größte Zahl in der Gegend. Bald kriegen die Herrschaften bestimmt großen Appetit auf die vielen Freiflächen", so Dittrich mahend, "das betrifft uns dann auch. Nicht nur mit dem Böhmerweiher, sondern die komplette Infrastruktur, den Verkehr. Aus dem Publikum erntet er für seine Ausführungen zustimmende Seufzer und Ausrufe der Empörung. Erst neulich habe er auf dem Weg von Germering nach Neu-Aubing am Abend erlebt, wie schwierig die Verkehrssituation dort bereits geworden sei.

"Dennoch ein großes Kompliment an unsere Musiker aus Neuaubing", findet der Moderator des Sommerfestes dann passende Worte der Überleitung zu der sich anschließenden Musik. Während die Musiker also zünftig aufspielen, beruhigen sich die Gemüter bei ordentlichen Kuchenstücken - auf der Karte stehen unter anderem Erdbeer- und Aprikosenkuchen und Bienenstich - wieder. Es geht in gemütliche Gespräche über.

Dass er nicht nur ernste Themen ansprechen, sondern auch unterhalten kann, zeigt Dittrich, als er drei vorbereitete Witze vorliest. Etwa den vom 42-jährigen Handwerker, der plötzlich im Himmel vor Petrus steht und sich beschwert, dass er doch noch viel zu jung zum Sterben sei. Dessen Antwort: "So viele Stunden, wie sie ihren Kunden abgerechnet haben, sind sie mindestens 92." Beim Publikum sorgt das tatsächlich für einige Lacher. Also fährt Dittrich fort, die Liste seiner Witze ist noch lang. Und so schafft es der VdK-Vorsitzende schnell, bei den Daheimgebliebenen eine Stimmung wie im fernen Strandhotel zu schaffen.

© SZ vom 16.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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