Gröbenzell:Fußmarsch und Einkehr

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Wanderung führt entlang der Amper bis zum Wirtshaus

Von Marius Scheffelt, Gröbenzell

Der Landkreis Fürstenfeldbruck bietet viele schöne Strecken für eine gemütliche Wanderung. Das findet auch Reiner Brand, der Vorsitzende des Interessenvereins Gröbenzell (IVG). Der gebürtige Tegernseer ist seit 1993 Mitglied des IVG und ist für die Winterwanderung, die sein Verein einmal im Jahr organisiert, zuständig. Kommenden Sonntag wird es von der Brucker S-Bahn Station bis zum "Unter'n Wirt" in Schöngeising gehen.

In den vergangenen 50 Jahren hat sich der IVG mit Projekten wie dem Volksradeln, dem Bürgerfest oder den Flohmärkten über die Grenzen Gröbenzells hinaus einen Namen gemacht. Weniger bekannt ist, dass er maßgeblich an der Gründung der Gartengemeinde beteiligt war. Schon 1910 hätten sich einige Anwohner erstmals zusammengeschlossen, um ihr gemeinsames Interesse zu vertreten. Gröbenzell sollte eigenständig werden, erzählt Brand aus der Vereinsgeschichte.

Das damalige Ortsgebiet teilte sich auf fünf angrenzende Gemeinden auf. Der Interessenverein sei es dann gewesen, der in den 1920er Jahren an die bayerische Regierung herantrat, um die Forderung nach der Gründung einer eigenen Gemeinde vorzutragen. Offensichtlich mit ausreichend Überzeugungskraft. Denn im Jahr 1925 habe der IVG schließlich offiziell den Auftrag erhalten, den Ort Gröbenzell zu etablieren. Nach der Gemeindeeinweihung im Jahr 1952 war das ursprüngliche Interesse durchgesetzt. Statt den Verein aufzulösen, habe man sich entschieden, fortan das Gemeinschaftsleben im Ort zu fördern.

Das erste Projekt sei der bis heute stattfindende Kinderflohmarkt gewesen. Danach seien im Laufe der Zeit diverse andere Veranstaltungen hinzu gekommen, zuletzt der Hobbykünstlermarkt. Insgesamt 146 Personen stemmen diese Projekte. Eine weitere Ausweitung des Programms sei nicht geplant, dafür würde für die Ehrenamtlichen neben dem Beruf nicht genügend Zeit bleiben. Die Mitglieder seien allen Alters, manche würden sogar schon bei Geburt im Verein angemeldet werden, erzählt Brand. Die Mehrheit sei aber doch bereits 60 und älter, gibt er zu.

Seit fünf Jahren stehen die Winterwanderungen im Programm. Die Teilnehmer seien stets gut durchgemischt, meist 20 bis 30 Leute. Die Strecke für den kommenden Sonntag kenne er gut, er habe sie selbst schon abgelaufen. Sie böte sich an, weil sie auch mit Kinderwägen und bei ausreichend Schnee auch mit dem Schlitten begehbar wäre. Vom Brucker Bahnhof soll es losgehen, über das Kloster Fürstenfeld und die Amperauen bis nach Schöngeising zum "Unter'n Wirt". Der ist im Winter eigentlich geschlossen. Der Wirt mache extra für den IVG auf, damit die Gruppe sich nach der circa zweistündigen Tour stärken kann. Sehr nett, befindet Brand. Es gebe zwar nicht die gesamte Speisenauswahl, aber die Gäste können sich zwischen Schweinebraten und Schnitzel entscheiden. Zum Abschluss gibt es noch ein besonderes Highlight. In der Dunkelheit geht es vom "Unter'n Wirt" aus mit Fackeln bis zum Schöngeisinger Bahnhof, wo die Wanderung endet.

Winterwanderung mit dem IVG, Sonntag, 4. Februar, Treffpunkt um 13:30 am Bahnhof Fürstenfeldbruck, Teilnahme kostenlos.

© SZ vom 02.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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