Gröbenzell:Fahrradfreundlich beim Bürgerfest

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Die Mitglieder des Frauenchors bieten beim Bürgerfest eine große Auswahl an selbst gebackenen Kuchen. (Foto: Günther Reger)

Die Gemeinde weist auf ihr Projekt "Gröbenzell steigt um" hin

Von Ingrid Hügenell, Gröbenzell

Das Deutsche Fahrradmuseum steht zwar nicht in Gröbenzell, sondern in Bad Brückenau. Beim Bürgerfest des Interessenvereins am Wochenende stellte es auf Einladung der Gemeinde trotzdem eine Reihe historischer Gefährte aus. Vom Nachbau einer hölzernen Draisine über ein Hochrad, ein Rennrad mit Holzfelgen aus dem Jahr 1927 bis zu einem Bonanzarad von 1975 waren allerlei interessante und kuriose Zweiräder zu sehen. An einem weiteren Stand konnten einige Gefährte probiert werden. Eine Gelegenheit, die vor allem Kinder nutzten. An das Hochrad traute sich allerdings niemand so recht heran.

Radausstellung und Versuchsparcours umrahmten den Stand von Gemeinde, Agenda 21, Bund Naturschutz und ADFC, die auf ihr Projekt "Gröbenzell steigt um" hinwiesen. Seit 2009 besteht es, und das Ziel ist es, viele Gröbenzeller dazu zu bewegen, das Auto stehen zu lassen und stattdessen öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, zu Fuß zu gehen oder eben zu radeln.

Seit 2016 hat die Gemeinde in der Umweltplanerin Lea Seidl eine Fahrradbeauftragte. Inzwischen gibt es vier Fahrradstraßen, den Sonnenweg, den Fischerweg, die Hans-Sachs- und die Pfarrer-Thaurer-Straße. Dort haben Räder Vorrang, wie Susanne Flügel, Sprecherin des Rathauses, erklärt. Gröbenzell gehört zudem seit 2016 der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen in Bayern an. Seit diesem Jahr gibt es am Bahnhof Lademöglichkeiten für E-Bikes.

Am Stand ist am Sonntagvormittag auch Bürgermeister Martin Schäfer anzutreffen, der wieder am soeben beendeten Stadtradeln teilgenommen hat und auf einem großen Plakat neben dem Stand stolz auf sich sein darf. "Drei Wochen ohne Auto - echt kein Thema!", steht da unter einem Konterfei Schäfers.

Auch die 40-jährige Nadja Wolf, die mit Mann und Kindern zum Bürgerfest gekommen ist, fährt nach eigener Aussage schon immer viel Rad. Sie stößt aber zuweilen an ihre Grenzen, etwa wenn sie mit beiden Kindern unterwegs sein muss und es regnet. Außerdem, findet sie, müssten die Seitenstraßen verkehrsberuhigt werden. Wer solche Vorschläge einbringen will, kann das am Donnerstag, 12. Juli, bei der Planungswerkstatt der Stadt tun. Sie findet von 18.30 Uhr an im Saal des Freizeitheims, Wildmoosstraße 36, statt.

Neben der Stadt haben viele Vereine Stände beim Bürgerfest. Der Frauenchor verkauft Kuchen, der Deutsch-Ungarische Verein das deftige ungarische Schmalzgebäck "Langos", der Trachtenverein "Almfrieden" Schmalz- und Schnittlauchbrote sowie Bratwurst mit Pommes. Es gibt aber auch Steckerlfisch. Der Gartenbauverein bietet Getränke an, der VdK Informationen und das Rote Kreuz verkauft an einem Glückshafen Lose für den guten Zweck.

Natürlich ist auch ein Bierzelt da, in dem unter anderem die Trachtenjugend ihre Tänze zeigt. Besonders gefragt sind die Geschäfte, die wegen des Bürgerfests auch am Sonntag geöffnet haben dürfen. Bestimmt haben einige Gröbenzellerinnen dort ein Sommerkleid oder neue Schuhe gefunden.

© SZ vom 09.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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